Paperback, 155 pages
German language
Published March 15, 1974 by Rowohlt Verlag.
Studie über Möglichkeiten und Erfolge sozialer Verteidigung; Kapp-Putsch 1920, Ruhrkampf 1923, Algerien 1961, ČSSR 1968 Rororo, #1710
Paperback, 155 pages
German language
Published March 15, 1974 by Rowohlt Verlag.
Ist Verteidigung ohne Waffen möglich? Oder muß jeder Staat den immer belastender werdenden Rüstungswettlauf auf Gedeih und Verderb mitmachen? Als erstes Land der westlichen Welt hat das NATO-Mitgliedsland Dänemark einem Friedensforschungsinstitut den Auftrag erteilt, Antworten zu diesen Fragen zu finden, konkret: Verteidigungsmöglichkeiten ohne militärische Rüstung durch Formen gewaltfreien Widerstandes (soziale Verteidigung) sollten geprüft werden. Der vorliegende Band ist das in Dänemark stark diskutierte Ergebnis dieser Untersuchung. Die Autoren beurteilen nüchtern die Methoden gewaltfreien Widerstandes, deren Chancen sie nicht überschätzen. Detailliert zeigen sie die besondere militärisch-strategische Situation kleinerer europäscher Linder, etwa der Schweiz, Schwedens und Dänemarks auf. An vier Beispielen weisen sie die sozialpsychologischen Voraussetzungen auf, die nötig wären, um eine gewaltfreie Verteidigung durch die Bürger zu gewährleisten. An historischen Beispielen (Kapp-Putsch 1920 — Seite 101 ff., Ruhrkampf 1923 — S. 77 ff., Algerien 1961 — S. 99 ff., CSSR 1968 — S. 85 ff.) wird der Nachweis erbracht, daß es …
Ist Verteidigung ohne Waffen möglich? Oder muß jeder Staat den immer belastender werdenden Rüstungswettlauf auf Gedeih und Verderb mitmachen? Als erstes Land der westlichen Welt hat das NATO-Mitgliedsland Dänemark einem Friedensforschungsinstitut den Auftrag erteilt, Antworten zu diesen Fragen zu finden, konkret: Verteidigungsmöglichkeiten ohne militärische Rüstung durch Formen gewaltfreien Widerstandes (soziale Verteidigung) sollten geprüft werden. Der vorliegende Band ist das in Dänemark stark diskutierte Ergebnis dieser Untersuchung. Die Autoren beurteilen nüchtern die Methoden gewaltfreien Widerstandes, deren Chancen sie nicht überschätzen. Detailliert zeigen sie die besondere militärisch-strategische Situation kleinerer europäscher Linder, etwa der Schweiz, Schwedens und Dänemarks auf. An vier Beispielen weisen sie die sozialpsychologischen Voraussetzungen auf, die nötig wären, um eine gewaltfreie Verteidigung durch die Bürger zu gewährleisten. An historischen Beispielen (Kapp-Putsch 1920 — Seite 101 ff., Ruhrkampf 1923 — S. 77 ff., Algerien 1961 — S. 99 ff., CSSR 1968 — S. 85 ff.) wird der Nachweis erbracht, daß es bei der Diskussion um gewaltfreien Widerstand nicht um moralisch-rigoristische Konzepte gehen kann, sondern daß er um so erfolgreicher sein wird, je realistischer er angegangen wird. Die Autoren fordern, daß in Verteidigungsüberlegungen immer stärker sozialpsychologische und sozialskönomische Faktoren einbezogen werden und daß die simple Gleichung Verteidigungskraft = militärische Aufrüstung endlich als ein für Millionen von Menschen lebensgefährlicher Mythos entlarvt wird. Aus dem gewaltfreien Widerstand der Tschechen gegen die Truppen des Warschauer Pakts ziehen die Autoren den Schluß: «Wie der Vietnam-Krieg den Nachweis erbrachte, daß das Militär, zumindest in seiner traditionellen Form, kein Anrecht auf eine Vorzugsstellung in einer gesamten Verteidigungsstrategie erheben kann, so wurde der tschechische Widerstand gegen die Besetzung … eine Demonstration des möglichen Nutzens gewaltfreier Methoden. Was das Endresultat betrifft, so war der tschechische Widerstand in vielerlei Hinsicht ein totaler Mißerfolg. Deshalb darf man aber vor den bedeutenden taktischen Siegen der ersten Wochen nicht die Augen verschließen.»