Prayers for the stolen

Ich habe dieses Buch bei vorablesen.de gewonnen und will ehrlich sein: Auf "Gebete für die Vermissten" war ich nicht wirklich scharf, umso mehr bin ich jetzt von dem Buch von Jennifer Clement überzeugt. Die 228 Seiten erzählen aus dem Leben der jungen Mexikanerin Ladydi, die in einem kleinen Dorf in Mexiko lebt, aus dem die Männer geflohen sind und in dem die Frauen in Angst vor den Mitgliedern von Drogenbanden leben. Die Mädchen müssen sich als Jungs verkleiden und sich extra hässlich machen, um nicht für Entführer attraktiv zu sein, die sie verschleppen und verkaufen würden. Mehr möchte ich zum Inhalt überhaupt nicht mehr sagen, denn je weniger man über das Buch weiß, desto mehr wird man von der Geschichte in den Bann gezogen werden. In "Gebete für die Vermissten" steckt so viel Philosophie, ohne dabei aufdringlich zu sein. Man erfährt so viel über das Leben vieler Frauen in Mexiko und man merkt, wie viel Arbeit und Recherche in das Buch gesteckt würde. Es ist unglaublich authentisch und man glaubt jedes Wort des Romans. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und selbst die, die nicht allzu liebenswürdig sind, finden durch die Erzählweise der Ich-Erzählerin und gleichzeitigen Protagonistin, Ladydi, trotzdem schnell einen Platz in unserem Herzen. Meiner Meinung nach darf der Roman deshalb in keinem Bücherregal fehlen. Selbst den relativ hohen Preis von 19,95€ wird jeder Käufer verkraften, da das Buch sicherlich jedem gefallen wird. Auch vom wenig ansprechenden Cover darf man sich nicht abschrecken lassen, da es sehr gut zum Inhalt passt und beim Lesen nach und nach mehr Sinn ergibt. Für mich ganz klar ein 5-Sterne-Buch und eine absolute Kaufempfehlung!