Der Weg in die Vergangenheit

Als ich 1988 mit der Berufsgenealogie begann, gab es dienen Beruf in Österreich nicht. Ahnenforschung war zwar bekannt, aber kaum praktisch durchführbar. Internet für alle gab es noch nicht. Datenbanken für Ahnenforschung auch nicht, die Matriken schlummerten in den Pfarrämtern, nur wenige davon in den Archiven. Pro Jahr legte ich ca. 70.000 Kilometer zurück, viele Stunden im Auto, Risiko, Übernachtungen, Zeit und Kosten. Für Private war dies während des Berufslebens kaum machbar und damit eine Angelegenheit für Urlaub oder Pension.

Heute ist Österreich weltspitze in der Digitalisierung historischer Quellen. Die Kirchenbücher vieler Länder, auch zahlreiche andere Quellen wie grundherrschaftliche Aufzeichungen oder Tageszeitungen sind online. Dieses Eldorado an Möglichkeiten führte in den letzten wenigen Jahren, dank auch der nun immer öfter berichtenden Medien zu einem wahren Boom an Ahnenforschung.

Die Tatsache, dass heute in Sekunden eine Fülle von historischen Büchern vor uns am Bilschirm aufscheinen, ist ein gewaltiger Vorteil. Ahnenforschung ist damit zu einem beliebten Hobby geworden. Durch die persönliche Geschichte steigt auch das generelle Interesse an Geschichte enorm an.

Allerdings ergeben sich dadurch für Einsteigende wie Fortgeschrittene eine Fülle von Fragen, auch Problemen. Die meisten Fragen sind allerdings leicht beantwortbar, die meisten Probleme einfach lösbar. Der nun vorliegende Leitfaden wird ihnen helfen, effizient zu ihren gewünschten Forschungsergebnissen zu gelangen. Zahlreiche Praxistipps werden Sie ohne Umwege auf den richtigen Weg führen. Der Zugang zu Matriken im Internet wird anhand von Beispielen erklärt.

Prof. Felix Gundacker, Berufsgenealoge bekannt aus der ORF-Serie "Meine Vorfahren"