Jens reviewed Nachtbeeren
Review of 'Nachtbeeren' on 'Goodreads'
5 stars
Manchmal sind Bücher einfach zehnmal besser, als man es erwartet. Dies ist ein Beispiel dafür.
Es geht um Essen und Ehen, um Religion und psychische Gesundheit, um Erziehung und Sprache. Und irgendwie ist dann auch noch Nellis Ehemann auf einmal tot. Und wohin ist sie eigentlich verschwunden?
Aus drei verschiedenen Blickwinkeln erfahren wir viel über das Leben von Nelli, die als mennonitische Russlanddeutsche in Ostwestfalen lebt. Sehr ergreifend beschreiben sie, einer ihrer Brüder und ihr 15-jähriger Sohn die Geschichte der Familie - von Nellis Großeltern bis zur Generation nach ihr, von Russland bis Deutschland und Belize. Wie leben sie als Minderheit innerhalb der Minderheit, wie gehen "die Deutschen" mit ihnen um? Was machen neue Generationen anders als die Alten?
Viel zu besprechen also. Rasend schnell hätte ich dieses Buch verschlungen, wenn ich mich nicht dazu gezwungen hätte, es langsamer aufzunehmen. Nelli und ihre Verwandten, die die Geschichte berichten, sind so …
Manchmal sind Bücher einfach zehnmal besser, als man es erwartet. Dies ist ein Beispiel dafür.
Es geht um Essen und Ehen, um Religion und psychische Gesundheit, um Erziehung und Sprache. Und irgendwie ist dann auch noch Nellis Ehemann auf einmal tot. Und wohin ist sie eigentlich verschwunden?
Aus drei verschiedenen Blickwinkeln erfahren wir viel über das Leben von Nelli, die als mennonitische Russlanddeutsche in Ostwestfalen lebt. Sehr ergreifend beschreiben sie, einer ihrer Brüder und ihr 15-jähriger Sohn die Geschichte der Familie - von Nellis Großeltern bis zur Generation nach ihr, von Russland bis Deutschland und Belize. Wie leben sie als Minderheit innerhalb der Minderheit, wie gehen "die Deutschen" mit ihnen um? Was machen neue Generationen anders als die Alten?
Viel zu besprechen also. Rasend schnell hätte ich dieses Buch verschlungen, wenn ich mich nicht dazu gezwungen hätte, es langsamer aufzunehmen. Nelli und ihre Verwandten, die die Geschichte berichten, sind so plastisch geschildert, dass ich das Gefühl hatte, sie vor mir zu sehen und zu hören, wie sie erzählen. Was Nelli erlebt, hat mich ergriffen - durch die Perspektiven ihres Bruders und ihres Sohnes wird vieles so viel klarer.
Ich liebe es, wie der Tod des Ehemanns in der Handlung eine erstaunlich kleine Rolle spielt. Nelli ist wichtiger - ihre Erfahrungen, ihr Umgang damit, die Auswirkungen auf ihr Umfeld. Eine faszinierende Art, ein nur scheinbar einfaches Geheimnis in einem Buch zu schildern.
Mennoniten, Russlanddeutsche - die meisten kennen diese Wörter, aber wie das Leben dieser Menschen in Deutschland aussieht, wissen die wenigsten. Dieses wunderbare Buch hat mir einen kleinen Einblick in dieses Leben gegeben - ich danke der Autorin dafür.
ELINA PENNER, WENN SIE DAS HIER LESEN: Ich möchte unbedingt ein Prequel über Eugens Leben lesen!!!