La jeune fille et la nuit

Wenn ich diesen Roman mit einem Wort beschrieben müsste, würde ich "französisch" nehmen. Der Autor ist nicht nur Franzose, diesmal hat er die Geschichte auch erstmals nach Frankreich verlegt. Genauer nach Antibes. Mit 16 habe ich dort zwei Wochen Sprachurlaub verbracht. Eine sehr intensive Zeit, die leider auch die ein oder andere schlechte Erinnerung birgt. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb habe ich mich sehr gerne wieder in diese Stadt an der Côte d'Azur entführen lassen. Das Setting war für mich also ein Volltreffer. Die Handlung an sich war in meinen Augen allerdings ziemlich blass. Sie ist wieder sehr französisch. Alle Figuren sind unglaublich leidenschaftlich, kultiviert und intellektuell. Da kam bei mir schon öfter die Frage auf, ob tatsächlich ein Haufen solcher Leute existiert. Ich könnte mit ihnen jedenfalls nichts anfangen. Und so war die Geschichte bzw. der Kriminalfall an sich eher abstrus und wirkte sehr konstruiert.

Wer also das südfranzösische Flair sucht, wird es in diesem Roman finden. Wer einen spannenden Krimi erwartet, sollte sich wohl lieber nach einem anderen Buch umsehen.