Manchmal sehr vereinfachend dargestellt, aber es ist schließlich für juristische Laien gemacht.
Ich hätte es besser gefunden, wenn die Fußnoten direkt am Text und nicht in einem Anhang verortet gewesen wären und nach jedem Kapitel gleich Verbesserungsvorschläge gemacht worden wären, anstatt am Schluss des Buches.
Für mich hat sich wieder mal bestätigt, dass man nur als Richterin oder Politikerin wirklich die Möglichkeit hat, das System zu verbessern.
Es geht in diesem Buch, dass viele ärmere Leute justizielle Nachteile haben, sei es bei Tagessätzen, Pflichtverteidigung, Anwaltsauswahl, prozessualen Vorgängen oder der Möglichkeit zur Absetzung von Geldstrafen als Betriebsausgaben bei betuchteren Leuten im Falle von Straftaten, die im Unternehmenszusammenhang stehen.
Der Autor erklärt Zusammenhänge teilweise gut verständlich und nachvollziehbar, teilweise aber in meinen Augen zu oberflächlich für einen absoluten juristischen Laien, sodass Recherchen nebenbei empfohlen sind.
Im Grunde eignet sich dieses Buch jedoch, sich basierend auf den Erläuterungen Steinkes neue Meinungen zu bilden und greift beispielsweise anhand des viel diskutierten Beispiels der Haftstrafen für Schwarzfahrende auch die Thematik der sozio-ökonomischen Unterschiede im Strafvollzug anschaulich auf. Teilweise umfassende Fußnoten und Quellenangaben laden zum eigenen Nachvollziehen ein.
