Alexander reviewed The Benedict Option by Rod Dreher
Review of 'The Benedict Option' on 'Goodreads'
2 stars
Die meisten Beobachtungen über den Wandel zu einer "nachchristlichen Gesellschaft" - so der Untertitel auf deutsch - sind wohl richtig und für den europäischen Leser geradezu selbstverständlich.
Viele der Beispiele für christliches Gemeindeleben, die Dreher gibt, gehen über die gemachten Alltagserfahrung hinaus und sind in diesem Sinne ermutigend.
Im Ganzen verursacht das Buch aber eher Unbehagen als den Wunsch zum Aufbruch.
Der Autor ist Blogger und Kolumnist. Und ob antrainiert oder authentischer Stil, der Text liest sich wie aus einem Baukasten für Handbücher zusammengesetzt. Das fängt beim Ikea-Du an und reicht bis zu Empörungsrufen, die an die Grenze der Selbstkarikatur gehen ("Kann nicht einer an die Kinder denken!!").
Was will dieser Stil: er will mich (nicht so geschickt) manipulieren. Dem entspricht eben auch seine Botschaft: ein Großteil des Textes rät mir, durch straffe Anwendung von Selbstmanipulation - getarnt als Wiederentdecken traditioneller Formen - und schlichten Abschluß gegen Außen (Stichwort: Kinder …
Die meisten Beobachtungen über den Wandel zu einer "nachchristlichen Gesellschaft" - so der Untertitel auf deutsch - sind wohl richtig und für den europäischen Leser geradezu selbstverständlich.
Viele der Beispiele für christliches Gemeindeleben, die Dreher gibt, gehen über die gemachten Alltagserfahrung hinaus und sind in diesem Sinne ermutigend.
Im Ganzen verursacht das Buch aber eher Unbehagen als den Wunsch zum Aufbruch.
Der Autor ist Blogger und Kolumnist. Und ob antrainiert oder authentischer Stil, der Text liest sich wie aus einem Baukasten für Handbücher zusammengesetzt. Das fängt beim Ikea-Du an und reicht bis zu Empörungsrufen, die an die Grenze der Selbstkarikatur gehen ("Kann nicht einer an die Kinder denken!!").
Was will dieser Stil: er will mich (nicht so geschickt) manipulieren. Dem entspricht eben auch seine Botschaft: ein Großteil des Textes rät mir, durch straffe Anwendung von Selbstmanipulation - getarnt als Wiederentdecken traditioneller Formen - und schlichten Abschluß gegen Außen (Stichwort: Kinder schützen) den Glauben zu bewahren. Denn ohne diese Maßnahmen steht der Assimilation durch die (gottlos gewordenen?) Welt nichts im Wege.
Das Buch hat es mir schwer gemacht: ich habe Empfehlungen gehört und teile sicher auch einige der Standpunkte, von denen Dreher ausgeht.
Erste Irritation löst allerdings schon der Gedanke aus, es habe tatsächlich in der Vergangenheit oder irgendwann eine Übereinstimmung von politischem und christlichem Leben gegeben, vielleicht ist das ein USA-Ding.
Aber die Summe des empfohlenen Lebens ist so deutlich von Angst und fehlendem Vertrauen in Gott bestimmt, das es mir immer schwerer fiel, überhaupt etwas Gutes an dem Buch zu finden.