Manuel B. reviewed Limit by Frank Schätzing
Review of 'Limit' on 'Goodreads'
3 stars
Limit ist ein Buch, das man seiner Dicke nach auch in vier Bänden hätte herausgeben können. Allerdings wäre dabei vermutlich schon der erste dieser Bände genug gewesen, um jene Geschichte zu erzählen, die der Autor hier zu einem regelrechten Epos auswalzt.
Diese Geschichte wirkt zwar stellenweise etwas arg dünn ausgerollt, wird aber nie wirklich langweilig. Sobald die Haupthandlung stagniert, setzt Schätzing vorübergehend den Fokus auf die Entwicklung seiner zahlreichen Charaktere oder hält dem Leser populärwissenschaftliche Vorträge über die Welt im Jahre 2025.
Mir gefällt an seiner Darstellung dieser Welt, dass sie sich zumindest grundsätzlich ohne allzu viele Augen allzu feste zudrücken zu müssen als eine mögliche nahe Zukunft plausibel machen lässt. An einigen Stellen zeigt sich der Autor allerdings auch deutlich als ein Kind seiner eigenen Generation, wenn er etwa in seiner Zukunftsvision dem greisen David Bowie einen Gastauftritt verschafft, Chinas Popkultur eine Renaissance des Progressive Rocks prophezeit oder sich …
Limit ist ein Buch, das man seiner Dicke nach auch in vier Bänden hätte herausgeben können. Allerdings wäre dabei vermutlich schon der erste dieser Bände genug gewesen, um jene Geschichte zu erzählen, die der Autor hier zu einem regelrechten Epos auswalzt.
Diese Geschichte wirkt zwar stellenweise etwas arg dünn ausgerollt, wird aber nie wirklich langweilig. Sobald die Haupthandlung stagniert, setzt Schätzing vorübergehend den Fokus auf die Entwicklung seiner zahlreichen Charaktere oder hält dem Leser populärwissenschaftliche Vorträge über die Welt im Jahre 2025.
Mir gefällt an seiner Darstellung dieser Welt, dass sie sich zumindest grundsätzlich ohne allzu viele Augen allzu feste zudrücken zu müssen als eine mögliche nahe Zukunft plausibel machen lässt. An einigen Stellen zeigt sich der Autor allerdings auch deutlich als ein Kind seiner eigenen Generation, wenn er etwa in seiner Zukunftsvision dem greisen David Bowie einen Gastauftritt verschafft, Chinas Popkultur eine Renaissance des Progressive Rocks prophezeit oder sich Perry Rhodan als erfolgreiches Filmfranchise vorstellt.
Überhaupt nicht nach meinem Geschmack sind dagegen die teilweise exzessiv langen und völlig überdrehten Actionszenen und Verfolgungsjagden, die in meinem Kopfkino leider auch nicht mehr als den üblichen Hollywood-Actionkino-Einheitsbrei abspulen.
Ebenso wenig kann ich mich mit jenen Stellen im Buch anfreunden, an denen Schätzing sich bemüht, als Autor besonders originell oder witzig zu sein. So verwendet er z. B. den Bürokratieapparat einer Behörde als Metapher, um die Gefühlswelt einer traumatisierten Person zu beschreiben. Ja... zugegeben, es ist schon originell, wenn "Anträge auf Trauer und Betroffenheit unbearbeitet herumliegen" und sich die "Sektion für Empathie geschlossen in die Kaffeepause verabschiedet". Aber es ist auch arg gewollt originell.
Im Großen und Ganzen habe ich mich allerdings gut unterhalten gefühlt und mehr wollte ich von diesem Buch auch gar nicht.