Juliane reviewed Der Märchenerzähler by Antonia Michaelis
Review of 'Der Märchenerzähler' on 'Goodreads'
2 stars
Rezi auch hier: buechertruhe.blogspot.com/2011/07/rezi-der-marchenerzahler.html
Inhalt:
Die 17-jährige Anna sollte eigentlich nur ihr Abitur im Sinn haben, doch wird sie aufmerksam auf Abel Tannatek. Sie kennt Abel aus ihrem Deutschkurs, allgemein ist er als Drogendealer und Schulschwänzer bekannt. Nicht der Richtige für die wohlerzogene Anna. Trotzdem verliebt sie sich in ihn und lernt eine ganz andere Seite von ihm kennen: Der weiche Abel, der sich um seine kleine Schwester Micha kümmert und ihr ein Märchen erzählt, das vielleicht mehr ist, als nur Fiktion.
Meine Meinung:
Der Inhalt klingt so lieb und nett. Auch der Klappentext lässt eine poetische und romantische Geschichte vermuten. Aber ich beginne von vorn: Der Prolog des Buches sollte schon eine Warnung sein: Dieses Buch ist kein Zuckerschlecken. Es ist brutal, gewaltätig und überhaupt nicht geeignet für Jugendliche ab 14 Jahren (die eigentliche Zielgruppe des Romans).
Generell sind mir Mädchen unsympathisch, die …
Rezi auch hier: buechertruhe.blogspot.com/2011/07/rezi-der-marchenerzahler.html
Inhalt:
Die 17-jährige Anna sollte eigentlich nur ihr Abitur im Sinn haben, doch wird sie aufmerksam auf Abel Tannatek. Sie kennt Abel aus ihrem Deutschkurs, allgemein ist er als Drogendealer und Schulschwänzer bekannt. Nicht der Richtige für die wohlerzogene Anna. Trotzdem verliebt sie sich in ihn und lernt eine ganz andere Seite von ihm kennen: Der weiche Abel, der sich um seine kleine Schwester Micha kümmert und ihr ein Märchen erzählt, das vielleicht mehr ist, als nur Fiktion.
Meine Meinung:
Der Inhalt klingt so lieb und nett. Auch der Klappentext lässt eine poetische und romantische Geschichte vermuten. Aber ich beginne von vorn: Der Prolog des Buches sollte schon eine Warnung sein: Dieses Buch ist kein Zuckerschlecken. Es ist brutal, gewaltätig und überhaupt nicht geeignet für Jugendliche ab 14 Jahren (die eigentliche Zielgruppe des Romans).
Generell sind mir Mädchen unsympathisch, die für ihr Abi nicht lernen müssen. Anna ist so ein Mädchen. Sie ist mitten in ihrer heißen Abiturphase und kann es sich leisten, bis spät in die Nacht um die Häuser zu ziehen (bzw. sich mit Abel zu treffen). Ihre Eltern sehen zu und akzeptieren alles, was Anna tut. An sich war mir Anna zunächst nicht unsympathisch, aber ihre Handlungen und genau solche Kleinigkeiten, ließen sie in meiner Gunst immer weiter sinken.
Abel schloss ich ebenfalls nicht in mein Herz. Der einzige Pluspunkt, den er vorzuweisen hat, ist seine kleine Schwester Micha. Sie ist süß, niedlich und man möchte sie in den Arm nehmen und nie wieder loslassen. Sie ist die einzige Figur gewesen, mit der ich mitgefiebert hatte.
Zurück zur Story. Es geht um Mord. Gewalt. Missbrauch. Vernachlässigung. Und Trennung. Viele sehr schwere Themen, die dieses Buch behandelt. Leider schafft es die Autorin nicht, die Themen richtig zu verpacken. Dieses Buch könnte die richtigen Werte vermitteln, aber meine Meinung nach ging das nach hinten los. Ich dachte ständig daran, wie man es hätte anders schreiben können, um Menschen hilfreiche Erfahrungen mit auf den Lebensweg zu geben.
Es passieren Dinge, die sind indiskutabel. Die Menschen, die das Buch gelesen haben, wissen vermutlich sehr genau von welcher Szene ich im Speziellen spreche. Sie passiert in einem Bootshaus. An dieser Stelle geht die Autorin zu weit. Viel zu weit. Es kann nicht angehen, dass so etwas passiert und Anna danach verzeiht und normal weitermacht. Was vermittelt das jungen Mädchen, die das Buch lesen? Das völlig Falsche! Sie erzählt es ihrer Mutter und was tut sie? Auch nichts. Als wäre es nicht schlimm. Ich finde das schockierend!
Gefallen hat mir an dem Buch der Schreibstil von Antonia Michaelis. Damit meine ich nur den Schreibstil während der realen Erzählung. Der ist sehr flüssig und anschaulich. Der Schreibstil innerhalb des Märchens war sehr im Stil von "Der kleine Prinz" - leider nicht mein Fall.
Wenn dieser Roman die harte Realität darstellen soll, dann bin ich wohl in einem Paralleluniversum aufgewachsen. Ich finde ihn keineswegs real. So viel auf einmal gibt es nicht und vor allem nicht so gebündelt. In der Realität sind die meisten 17-jährigen Mädchen auch nicht so naiv und gedanklich beschränkt. Ich glaube, dass die meisten anders handeln würden. Oder zumindest würden Eltern und Freunde eingreifen.
Die Bewertung war für mich ganz schwierig. Für den moralischen Aspekt verdient "Der Märchenerzähler" keinen einzigen Stern. Aber ich vergebe insgesamt zwei Sterne. Einen für Micha, die sehr rührend ist und ein Stern für das schriftstellerische Können der Autorin.