Juliane reviewed Radikal by Yassin Musharbash
Review of 'Radikal' on 'Goodreads'
3 stars
Rezension auch hier: buechertruhe.blogspot.com/2011/08/rezension-radikal.html
Inhalt:
Die Politikstudentin Sumaya tritt eine Stelle als Beraterin von Lutfi Latif an. Er ist die deutsche Antwort auf Barack Obama. Ein Bundestagsabgeordneter, der die Debatte um den Islam in Deutschland wieder auf den Tisch bringt. Er ist charmant, intelligent und beliebt.
Und im Visier von Attentätern. Die Drohbriefe werden nicht ernst genommen und dann passiert es, mitten in der Innenstadt von Berlin: Ein Anschlag. Eine Bombe geht hoch und reißt etliche Menschen in den Tod.
Nicht nur Sumaya versucht herauszufinden, wer dahinter steckt. Und die Suche nach den Schuldigen beginnt...
Meine Meinung:
Das Buch wird der Kategorie Politthriller zugeordnet. Das stimmt auch bis zu einem gewissen Grad. Es geht um Politik. Ausschließlich. Den Thriller habe ich an einigen Ecken vermisst. Aber ich beginne am Anfang:
Die Eingangsszene um den Jugendlichen Niklas, der eine Bombe zusammenschustert, lässt Böses erahnen. Ja, …
Rezension auch hier: buechertruhe.blogspot.com/2011/08/rezension-radikal.html
Inhalt:
Die Politikstudentin Sumaya tritt eine Stelle als Beraterin von Lutfi Latif an. Er ist die deutsche Antwort auf Barack Obama. Ein Bundestagsabgeordneter, der die Debatte um den Islam in Deutschland wieder auf den Tisch bringt. Er ist charmant, intelligent und beliebt.
Und im Visier von Attentätern. Die Drohbriefe werden nicht ernst genommen und dann passiert es, mitten in der Innenstadt von Berlin: Ein Anschlag. Eine Bombe geht hoch und reißt etliche Menschen in den Tod.
Nicht nur Sumaya versucht herauszufinden, wer dahinter steckt. Und die Suche nach den Schuldigen beginnt...
Meine Meinung:
Das Buch wird der Kategorie Politthriller zugeordnet. Das stimmt auch bis zu einem gewissen Grad. Es geht um Politik. Ausschließlich. Den Thriller habe ich an einigen Ecken vermisst. Aber ich beginne am Anfang:
Die Eingangsszene um den Jugendlichen Niklas, der eine Bombe zusammenschustert, lässt Böses erahnen. Ja, hier wird nicht nur geredet, hier wird gehandelt. Doch er gerät schnell in Vergessenheit, denn gleich darauf tritt Sumaya ins Bild. Mit ihr konnte ich mich von allen am besten identifizieren, immerhin ist sie eine junge Frau. Außerdem sie ist sympathisch, nett und politikinteressiert.
Für Politik interessiere ich mich normalerweise nicht über die Maßen. Ich kenne mich grob aus, mehr auch nicht. Ich hatte gehofft, durch diesen Thriller mehr in die Tiefe zu gehen und durch die vermeindlich spannende Handlung mehr über Politik und al-Quaida und Co. zu erfahren. Ein wenig habe ich auch dazu gelernt, doch muss ich leider auch sagen, dass ich wirklich nicht die Zielgruppe dieses Romans bin.
Dieser Roman richtet sich eindeutig an Politikversierte. Es geht sehr in die Tiefe. Diskussionen brennen gleich zu Beginn des Buches auf. Tausend (mir großteils unbekannte) Namen werden in den Raum geworfen und war ich nachher so schlau wie vorher. Was ich sehr schade finde. Denn sollte ich - mit dem Wollen, mehr darüber zu lernen - nicht wirklich mehr darüber erfahren können?
So gut der Anfang begonnen, so langweilig wurden die darauf folgendenen Szenen. Richtig wach wurde ich erst wieder ab dem Anschlag, der dann so plötzlich kam, dass ich die Szene - in Mindmapping-Art von einer Journalistin geschrieben - bestimmt dreimal lesen musste. Aber gerade dieses Plötzliche machte es so gut! Selbst für den Leser war es überraschend, wie für die Menschen des Romans selbst. Kein langes Heranschleichen. Nein, BAM und da war die Bombe.
Danach ging die Recherche der Menschen los. Wieder wurde es mir etwas zu... unaufregend. Denn ich habe keine Bedrohung gesehen, die die Geschichte zu einem Thriller gemacht hätte. Bei einem Thriller bibbert man mit, liest Seite um Seite und traut sich nachts nicht, das Licht auszumachen. Hier gar nicht der Fall. Ich habe weiter gelesen, weil ich die Figuren interessant fand. Ja, Sumaya mochte ich und auch die Person Samson war vielschichtig und anders als die anderen.
Zum Schluss (rund die letzten 80 Seiten) ging es noch einmal heiß her. Die Lage spitzte sich zu und ENDLICH habe ich auch mitgefiebert. Genau das hätte ich mir die 300 Seiten davor gewünscht. Manchmal ein bisschen weniger hochtrabende Politik und ein bisschen mehr Thriller.
So habe ich das Gefühl, dass dieses Buch nicht unbedingt etwas für die Allgemeinheit ist, sondern eher etwas für die, die eh schon alles über Politik und die Islamdebatte in Deutschland wissen.
Fazit:
Ein politischer Roman, bei dem leider der Thriller fehlt. Immer mal wieder gibt es spannende Passagen, die leider aber zu selten vorkommen. Menschen - wie ich -, die vorher kein tiefgreifendes Wissen in der Politik hatten, werden danach leider auch nicht viel schlauer sein (oder zumindest viel weniger als erhofft).
Mit der Bewertung habe ich mich denkbar schwer getan. Der Schreibstil von dem Autor ist klasse, die Personen sind super dargestellt. Nur war die Geschichte nicht meins. Dennoch ist der Roman nicht schlecht und ich kann nicht per se davon abraten.