Blind_Mapmaker reviewed Schildmaid by Christian Vogt
Review of 'Schildmaid' on 'Goodreads'
5 stars
5.0 War mir vor dem Kauf nicht ganz sicher, aber das Autorenduo J. C. Vogt hatte mich noch nicht enttäuscht. Da könnte man ja auch mal zu was Nordischem greifen und versuchen andere nerdig-nordische Versuche wie die Phileasson-Saga (Buchreihe) zu verdrängen. Meine Zögerlichkeit wich schnell heller Begeisterung. Das war kein dröger Fantasystoff mit nordischem Anstrich. Das war eine spannende, mythenatmende Erzählung, die fesselt. Hier stimmt einfach alles: die echt wirkende Alltagsgeschichte, das Pacing, die Charaktere, die Vielschichtigkeit und Doppeldeutigkeit der mythischen Elemente, die Intersektionalität und Vielfalt der weiblichen Erfahrungen, die Wendungen und Überraschungen, der Spannungsbogen, die Motive, die Emotion und die Queerness (das Buch ist was für alle, die Anarchie Deco gedacht haben "könnte noch queerer sein").
Kurz: Das ist definitiv das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe, und auch in den letzten Jahren kommt nur Martha Wells' Murderbot Tetralogie an dieses Buch ran - sowohl in Sachen literarische Qualität als auch Enjoyment-Faktor. Im Gegensatz zu Murderbot gibt's die Papierversion hier aber schon für ein Viertel der 80 €, die man dafür hinlegen muss.
Ein Hinweis für Leser, die am Anfang etwas Probleme mit den vielen Charakteren haben (erinnert ein wenig an meine Phileasson-Rollenspielerfahrung): es wird nach dem ersten Viertel sehr viel besser. Nicht jede hat eine große tragende Rolle und der Fokus liegt klar auf vier Personen, aber es kommt auch nicht das Gefühl auf, dass einige nur Token-Charaktere sind. Und noch ein Hinweis: Die Triggerwarnung findet sich am Ende des Buches und ist nicht sehr spoilerig. Die Tags sind auch dort und nur minimal spoileriger - eine sehr schöne Lösung.