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I can resist everything except temptation.

I read pretty much anything with a halfway interesting title, although mostly technical books about programming.

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2024 Reading Goal

8% complete! Attaboy has read 1 of 12 books.

Milton Crane: Fifty Great Short Stories (1983) No rating

In this moment she felt that she had been robbed of an enormous number of valuable things, whether material or intangible: things lost or broken by her own fault, things she had forgotten and left in houses when she moved: books borrowed from her and not returned, journeys she had planned and had not made, words she had waited to hear spoken to her and had not heard, and the words she had meant to answer with; bitter alternatives and intolerable substitutes worse than nothing, and yet inescapable: the long patient suffering of dying friendships and the dark inexplicable death of love -- all that she had had, and all that she had missed, were lost together, and were twice lost in this landslide of remembered losses.

Fifty Great Short Stories by  (Page 227 - 228)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Wenn es beispielsweise in Berlin-Neukölln einen Abbau der Jugendhilfe und der Sozialdienste gibt, bei einem gleichzeitigen Ausbau der Polizei, dann wird ein sozialer Brennpunkt erschaffen und zugleich kriminalisiert.

Öffentlicher Luxus by  (Page 102)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Den Gettostrukturen deindustrialisierter Städte ist gemein, dass sie Polizeien vorweisen, die proaktiv im Einsatz sind, während in anderen städtischen Räumen reaktiv gearbeitet wird. Der proaktive Einsatz der Polizei muss dabei nicht bedeuten, dass diese Orte kriminalitätsbelasteter sind. Viel eher kommt es zu einem höheren Verzeichnis an kriminellen Taten, weil die Polizei hier verstärkt kontrolliert. Eine Erhöhung der Polizeipräsenz an einem Ort führt immer zu einer statistisch erfassten Erhöhung an Vergehen. Über diese wiederum wird eine erhöhte Kontrolle gerechtfertigt. Hierfür werden Gettostrukturen oftmals als "Gefahrengebiet" oder "Brennpunkt" deklariert. Das heisst, dass die Menschen aufgrund ihres Wohnorts einem Generalverdacht unterliegen. Im Unterschied zum reaktiven Polizieren werden also nicht einzelne Akte als kriminell geahndet, sondern dort ansässige Menschen als Ganze. [...] So erschafft die Polizei selbst die Gruppe, die überwacht werden soll, sowie auch die Rechtfertigung dafür.

Öffentlicher Luxus by  (Page 102)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Zugleich wird [Räumlichkeit] aber auch subjektiv als Ordnung erfahren, da wir uns sowohl durch den Raum als auch über die durch ihn uns zugeschriebene Rolle wahrnehmen und von anderen wahrgenommen werden: Wenn Räume produziert werden, werden es auch die dazugehörigen Menschen.

Öffentlicher Luxus by  (Page 97)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Wenn die Geografie selbst, in der wir uns bewegen und leben, unser Handeln massgeblich mitbestimmt, muss eine Politik für den städtischen Raum diese voranstellen. Dann muss sich ein revolutionäres Projekt fragen, wie wir unsere Körper durch den Raum aneignen können, wie wir den Raum so verändern, dass wir selbst über unsere Körper bestimmen können, um uns buchstäblich "Platz zu verschaffen".

Wenn wir von Öffentlichem Luxus sprechen, dann muss damit auch gemeint sein, dass wir uns frei im Raum bewegen und über unsere Zeit verfügen können. Es muss bedeuten, dass wir nicht mehr entfremdet von unserer Arbeit sind. Wir wollen fischen, ohne Fischer*innen zu sein, jagen, ohne Jäger*innen zu sein, und kritisieren, ohne Kritiker*innen zu sein. Einen Platz haben, ohne auf ihn beschränkt zu sein.

Öffentlicher Luxus by  (Page 92)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Die Klimakrise ist das Ergebnis von Geschichten der Gewalt, die bis heute anhalten. Auch das Konzept von exklusivem Eigentum macht dies deutlich und stützt sich auf eine gewaltvolle Definition von Menschen. Europäische Kolonialist*innen definierten Menschen in einer Enge, die jedes Leben ausgrenzte, das nicht weissen Normen entsprach.

Öffentlicher Luxus by  (Page 59)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Eigentum als universelles und neutrales Konzept gibt es aber nicht. Stattdessen ist Eigentum, wie es heutzutage meist verstanden wird, exklusiv, spezifisch und historisch gewachsen. Es ist besonders kolonial, westlich und weiss geprägt und somit eng mit Vergangenheiten und Gegenwarten der Gewalt verbunden.

[...]

Die Exklusivität von Eigentum war ein Mittel für europäische Kolonialist*innen, um Gewalt an den kolonialisierten Bevölkerungen und Gebieten auszuüben.

[...]

Allgemein stellt der europäische Kolonialismus eine nie da gewesene systematische Ermordung, Versklavung und Vertreibung von Millionen Menschen sowie die Zerstörungen von Ökosystemen dar.

Öffentlicher Luxus by  (Page 58)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Verbunden mit Öffentlichem Luxus ist für mich das Ziel der privaten Suffizienz. Ich schätze mein Büro, ich schätze mein Zuhause, aber ich denke nicht, dass wir das Recht auf ein Haus haben sollten, das mehr Umweltressourcen verbraucht und mehr Umweltschäden verursacht, als uns individuell zusteht. Dementsprechend möchte ich leben. Wohlgemerkt richten wir alle in den reichen Ländern sicherlich mehr Schaden an, als uns zusteht. Ein Schritt, um hier Gerechtigkeit herzustellen, ist, die Art und den Umfang unserer eigenen privaten Räume und Ressourcen vom Suffizienzprinzip leiten zu lassen. Wir sollten Dinge haben, die uns gehören und niemandem sonst. Das ist in Ordnung. Wir sollten einen privaten Raum haben, aber der private Raum sollte sich auf das Nötige beschränken. Es sollte genug sein, um ein gutes Leben zu führen, aber eben nicht mehr als genug.

Öffentlicher Luxus by  (Page 51)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Wenn wir alle eine grosse Villa mit grossem Garten sowie eine Privatinsel mit einer Landebahn für unseren Privatjet haben wollten, bräuchten wir Dutzende von Planeten. Es kann diesen privaten Reichtum also schon rein platztechnisch nicht für alle geben. Ganz zu schweigen von den ökologischen Grenzen: Es gibt nicht genug Thunfisch, nicht genug Mahagoni, Nickel, Chrom, Gold, Platin, Titan und so weiter, um die Lebensweise der Reichen zu verallgemeinern. Die Bedingung dafür, dass sich die Reichen weiterhin privaten Luxus dieser Art leisten können, ist, dass der Rest von uns dies nicht tut. Das Leben der Reichen ist nur möglich, weil sie so wenige sind.

Öffentlicher Luxus by  (Page 45)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

Um ein Leben innerhalb planetarischer Grenzen zu führen, das heisst ein Leben, das das Leben gegenwärtiger und zukünftiger Generationen ermöglicht und zugleich nicht-menschliches oder mehr-als-menschliches Leben respektiert, muss es nicht nur eine Armutsgrenze geben, under die niemand fallen darf, sondern auch eine Reichtumsgrenze, die niemand übersteigen darf. [...]

Dabei ist es philosophisch gesehen sehr schwer, sich aus dieser Position herauszuwinden. Denn wenn man diese Idee nicht akzeptiert, hiesse das zugleich, dass das Leben mancher Menschen mehr wert ist als das Leben anderer. Doch genau diese rassistische Verneinung des Rechts aller auf ein würdiges Leben ermöglicht erst die Aneignung von Natur und Ressourcen durch Einzelne, von Ressourcen, die andere Menschen, andere Arten, die wir alle zum Leben und zum Überleben brauchen.

Öffentlicher Luxus by  (Page 42 - 43)

communia & BUNDjugend (Hrsg.): Öffentlicher Luxus (deutsch language, Dietz Verlag) 5 stars

Bedingungsloser Zugang zu den Gütern, die unser Leben möglich und schön machen – und das …

[...] Ein solcher Ausbau kann und muss von den Beschäftigten in diesen Industrien getragen werden, die das notwendige Wissen und die Organisationsmacht haben, um diesen auch durchzusetzen. Dass, wie manche Gewerkschaftsführungen und Parteien behaupten, die Arbeitenden kein Interesse daran hätten, ist blanker Hohn. Die Beschäftigten und ihre Fähigkeit zur Solidarität und Reflexion ihrer eigenen Arbeit nicht ernst zu nehmen, ist eine Verhinderungstaktik gegen eine echte, breit getragene Transformation.

Öffentlicher Luxus by  (Page 38)