G. Deyke reviewed Wolfssucht by Nora Bendzko
absolut grauslich (aber was erwartet man ja von einem Märchen)
3 stars
Das Buch hätte wirklich Inhaltswarnungen brauchen können. Es gibt anscheinend auch welche auf der Website der Autorin, leider aber nicht im Buch selber. Daher erstmal ein paar Warnungen: Sex, explizit; sexuelle Übergriffe bis hin zur Vergewaltigung, auch von Kindern; grausamer, sexuell übertonter Mord; fehlende Autonomie; Misbrauch von Kindern; Krieg; Inzucht (unbewusst).
Ich hab das Buch trotzdem genossen, aber wahrscheinlich hätte ich nicht, wenn ich mich nicht besonders für Märchen interessieren würde. Es war auf jeden Fall interessant zu sehen, wie jedes Element von Rötkäppchen eingebaut wurde. Und es hat auch etwas zum nachdenken angeregt. Schwierig war es aber doch, und ich hatte auch ein bisschen das Gefühl, dass es Vergewaltigung etwas verkleinert - dadurch, dass sie fast wie Shock-Value aussah, anstatt ernsthaft thematisiert zu werden. Der eine Täter kann irgendwie nichts dafür, gegen den anderen kann man sich relativ leicht wehren, und die Häufigkeit, mit der sie vorzukommen scheint, …
Das Buch hätte wirklich Inhaltswarnungen brauchen können. Es gibt anscheinend auch welche auf der Website der Autorin, leider aber nicht im Buch selber. Daher erstmal ein paar Warnungen: Sex, explizit; sexuelle Übergriffe bis hin zur Vergewaltigung, auch von Kindern; grausamer, sexuell übertonter Mord; fehlende Autonomie; Misbrauch von Kindern; Krieg; Inzucht (unbewusst).
Ich hab das Buch trotzdem genossen, aber wahrscheinlich hätte ich nicht, wenn ich mich nicht besonders für Märchen interessieren würde. Es war auf jeden Fall interessant zu sehen, wie jedes Element von Rötkäppchen eingebaut wurde. Und es hat auch etwas zum nachdenken angeregt. Schwierig war es aber doch, und ich hatte auch ein bisschen das Gefühl, dass es Vergewaltigung etwas verkleinert - dadurch, dass sie fast wie Shock-Value aussah, anstatt ernsthaft thematisiert zu werden. Der eine Täter kann irgendwie nichts dafür, gegen den anderen kann man sich relativ leicht wehren, und die Häufigkeit, mit der sie vorzukommen scheint, lässt alles irgendwie verblassen. (Das fällt besonders auf, nachdem ich gerade The Bayou von Arden Powell gelesen hab, in dem die Vergewaltigung und Mord eines einzelnen Kindes solch weitreichende Nachwirkungen hat - nicht nur für das Kind selber, sondern für das ganze Dorf - dass das gleiche hier fast überflüssig scheint.)
Ein paar komische Ideen über Wolfsverhalten sind auch dabei, aber Märchenwölfe sind halt anders. Da kann man nichts sagen.