Die Revolution entlässt ihre Kinder

Hardcover, 566 pages

German language

Published June 19, 1955 by Kiepenheuer & Witsch.

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Wolfgang Leonhard war ein Junge von 13 Jahren, als er mit seiner Mutter das nationalsozialistische Deutschland verlassen musste und in die Sowjetunion emigrierte. Dort wuchs er nach der Verhaftung seiner Mutter in einem Heim für deutsche und österreichische Emigranten auf, studierte an der Moskauer Pädagogischen Hochschule für Fremdsprachen und trat dem Komsomol bei. Er erlebte den Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges in Moskau und wurde zwangsweise nach Karaganda umgesiedelt. Ein Jahr später wurde er in die Komintern-Schule einberufen und arbeitete nach Auflösung der Komintern im Nationalkomitee Freies Deutschland mit. Leonhard gehörte zu jenen zehn Funktionären, die unter Führung von Walter Ulbricht im April 1945 nach Deutschland entsandt wurden. Er lernte nicht nur die damaligen Repräsentanten der sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR persönlich kennen, sondern war auch an internen Entscheidungen der kommunistischen Partei und Administration beteiligt. Nachdem Tito den Bruch mit Moskau vollzogen hatte, flüchtete Leonhard nach Jugoslawien.

17 editions

Abrechnung mit Stalinismus

Sehr interessant und spannend geschrieben.

Sehr deutlich wird die Unberechenbarkeit des Lebens und der Karriere als Funktionär im Stalinismus sowie die gewaltigen Klassenunterschiede, die im Grunde sich kaum unterscheiden von denen zu Feudalzeiten. Außerdem die Diskrepanz zwischen (behauptetem) Anspruch und der Wirklichkeit, die mit Marx eigentlich gar nichts zu tun hatte.

Interessant auch die Schilderung, wie man sich den ganzen Kram selbst schöndenkt, um trotz Ungerechtigkeit und Willkür auf Linie bleiben zu können. Und sehr vieles mehr.

Im letzten Kapitel werden die ganzen Punkte, die zum Bruch mit dem System führen, nochmals zusammengefasst, damit man nochmals so richtig den Kopf schütteln kann.

Subjects

  • Communism -- Study and teaching.
  • Communism -- Germany (East).

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