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Grady Hendrix: Horrorstör (Paperback, 2015, Knaur HC) 4 stars

Something strange is happening at the Orsk furniture superstore in Cleveland, Ohio. Every morning, employees …

Review of 'Horrorstör' on 'Goodreads'

4 stars

Horror ist ein Genre, das mich nur selten anspricht. Dementsprechend muss ein Buch aus diesem Bereich schon in irgendeiner Weise bemerkenswert sein um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Horrostör hat das mit Leichtigkeit geschafft – schon bevor ich genaueres über den Inhalt wusste, einfach durch seine Aufmachung.

Denn jedem, der schon einmal einen Ikea-Katalog in der Hand gehalten hat, dürfte oben bei dem Foto eine gewisse Ähnlichkeit aufgefallen sein. Und es ist nicht nur der Einband, auch im Inneren setzt sich die Gestaltung fort. So sind beispielsweise die Kapitel nach Fantasie-Möbelstücken mit pseudo-skandinavischen Namen benannt und ihnen ist jeweils eine der typischen schematischen Darstellungen vorangestellt. Außerdem gibt es auch Auszüge aus Führungshandbücher des Unternehmens, Stellenanzeigen und dergleichen, welche durch das ganze Buch gestreut sind. All die Kleinigkeiten und Anspielungen zu entdecken, hat mir furchtbar Spaß gemacht und das war für mich auch eindeutig das Highlight des Buches.

Und natürlich spielt die Handlung auch in einem Möbelgeschäft, das in allem bis auf den Namen, wie Ikea wirkt. Und gerade am Anfang, wenn der Leser mit dem Alltag der angestellten in der ORSK-Filiale vertraut gemacht werden, ist es auch mehr eine Parodie über Ikea und deren Firmenphilosophie, welche sehr amüsant zu lesen ist.

Die eigentliche Horrorhandlung dagegen ist, bis auf den ungewöhnlichen Schauplatz, eher durchschnittlich. Gebäude ist an einem Ort gebaut, an dem früher mal schlimmer Taten verübt wurden und das wirkt sich immer noch irgendwie aus und bringt die Protagonisten in größere Gefahr. Ist ja doch eine eher bekannte Grundidee.
Aber nicht alles muss ja unbedingt vollkommen neu sein. Denn auch wenn die Grundzüge bekannt sind und die Entwicklung der Handlung eher konventionell, so ist sie doch spannend. Wirklich unheimlich oder schaurig fand zwar selbst ich als eher Horror-Ungeübte es nicht, aber dafür unterhaltsam.

Ein Buch, welches mehr durch seine ungewöhnliche Gestaltung als die Handlung an sich punktet. Für Freunde der Horror-Genres wird es sicherlich nicht sonderlich gruselig sein und sie werden kaum was neues in dem Buch finden, doch Ikea-Liebhaber werden an dem Buch und seiner Aufmachung ihre helle Freude haben.