Als alter Walter-Moers-Fan habe ich mich natürlich sehr gefreut, dieses Buch zum Geburtstag geschenkt zu bekommen. Mit der Blaubär-Zeichentrickserie (und den Tausenden Abkömmlingen in Form von Filmen, Puppensketchen, Kaffeetassen und Bilderbüchern) hat der Roman eher wenig zu tun: Es wird hier der Kontinent Zamonien vorgestellt, auf dem auch fast alle späteren Bücher von Moers spielen und auf dem sich die verworrensten Gestalten aus Sagen und Mythen tummeln.

Schon die ersten Seiten sind grundsympathisch, und im Verlauf der gut 700 Seiten fällt mit Sicherheit das eine oder andere Schmunzeln, Kichern und vielleicht auch Losprusten ab. Dabei überrascht immer wieder die unerhörte Fantasie, die Moers in den einzelnen Episoden an den Tag legt: Von Tratschwellen über Riesenstrudel bis hin zu Stollentrollen nimmt der Leser immer wieder eine unerwartete Breitseite hin. Auch wenn sich die letzten 250 Seiten etwas hinziehen, ist das doch ein ganz und gar liebenswerter Romanerstling, prall gefüllt mit Originalität und Schreiblust.