Peter73 reviewed A moveable feast by Ernest Hemingway (A Scribner classic)
Paris in My Hands, Light as Wine
4 stars
Als ich „A Moveable Feast“ las, hatte ich das Gefühl, Hemingway hätte mich eingeladen, mit ihm durch Paris zu spazieren, als die Stadt noch das rohe Versprechen von Jugend und Hunger in sich trug. Die Memoiren basieren auf seinen Erinnerungen an die 1920er Jahre, lesen sich jedoch wie eine Reihe ruhiger Porträts, in denen jeder Moment sorgfältig festgehalten wurde. Ich fand mich wieder in Cafés, kalten Mietzimmern und langen Straßen, in denen Hemingway Disziplin und Sehnsucht in Einklang brachte. Sein Schreibstil ist sparsam, aber die Emotionen dahinter bildeten einen stetigen Puls, den ich nicht ignorieren konnte.
Als er beschrieb, wie er jeden Morgen an seinen Geschichten arbeitete, spürte ich die Anstrengung und die Belohnung, die sich aus dem Kampf um Klarheit ergibt. Sein Bekenntnis zu einer einfachen Sprache ließ mich darüber nachdenken, wie Ehrlichkeit auf dem Papier fast körperlich spürbar sein kann. Ich spürte die Einsamkeit, die mit Ehrgeiz einhergeht, die Art von Einsamkeit, die mit Freude einhergeht. Als er über Hunger schrieb, sowohl im wörtlichen als auch im künstlerischen Sinne, fühlte ich eine seltsame Nähe zu ihm, als ob der Hunger selbst seinen Blick auf die Welt geschärft hätte.
Das Buch ist auch eine Aufzeichnung der Menschen, die ihn geprägt haben. Ich begegnete Gertrude Stein, F. Scott Fitzgerald, Ezra Pound und anderen nicht als feststehende Legenden, sondern als Menschen mit Fehlern. Ihre Brillanz und ihre Widersprüche verliehen den Memoiren eine menschliche Note. Oft ertappte ich mich dabei, wie ich über ihre herzlichen Momente lächelte und bei ihren Konflikten angespannt wurde. Hemingways Mischung aus Bewunderung und Enttäuschung wirkte ehrlich und weckte meine eigenen Erinnerungen an Mentoren und Freunde.
Als ich das Buch zuklappte, verspürte ich ein anhaltendes Gefühl des Verlusts, gepaart mit Dankbarkeit. Paris schien mir zu bleiben, nicht als ein Ort, den ich besucht hatte, sondern als eine Stimmung, die ich in mir trug. A Moveable Feast erinnerte mich daran, dass die frühen Jahre eines Lebens, selbst wenn sie hart waren, zu einer stillen Quelle der Kraft werden können. Es weckte in mir den Wunsch, meine eigenen Erinnerungen mit derselben ruhigen Hand zu schützen, mit der er seine geschützt hatte.
