2,5 Sterne

Fraglich ist, inwieweit ich selbst Schuld bin, dass das Buch nicht die Offenbarung war, die ich erwartet hatte.

Georgia's Geschichte/Entwicklung wirkte sehr authentisch und ging recht langsam von statten. Ich denke, viele aro-ace Personen könnten sich darin wiederfinden. Allerdings, und das wurde auch in own voices Rezensionen erwähnt, beansprucht "Loveless" dahingehend auch irgendwie "DIE aro-ace Erfahrung" schlechthin zu sein. Und dafür, dass es um ein Mädchen geht, dass endlich Klarheit über seine (mangelnde) Sexualität bekommt, erfährt man doch recht wenig. Begriffe wie sapiosexuell oder demi werden einmal kurz angeführt aber nicht erklärt. Georgia recherchiert zwar mal kurz im Internet, aber dann wird ihr das alles zu viel und zu kompliziert. Wieso sich mit anderen Ausprägungen des Spektrums befassen, wenn man doch für sich bereits herausgefunden hat, welches Label passt...
Das fand ich sehr schade, weil man dann eben besonders als junger Leserin eventuell mit vielen offenen Fragen zurückbleibt und diese "komplizierteren" Sexualitäten für sich selber recherchieren muss.

Außerdem fand ich das Pip/Rooney Drama sehr ermüdend. Ich hab einfach nicht verstanden, weshalb sie sich von Anfang an angegiftet haben. Wohl nur für die "enemies to lovers"-Nebenhandlung.

Insgesamt ist "Loveless" sicher ein wichtiges Buch, aber ich hoffe, dass es zukünftig noch viel mehr und vor allem bessere Repräsentation über das aro/ace Spektrum (im YA Bereich) geben wird.