Balthasars Vorleser rated An der Arche um Acht: 4 stars

Leseregal eines Katers, kuratiert von seinem präferierten Vorleser
This link opens in a pop-up window
76% complete! Balthasars Vorleser has read 23 of 30 books.



In einem Dorf in den tief verschneiten Bergen Wyomings ist etwas Schreckliches passiert. Die Fenster der Häuser sind offen, das …

In einem Dorf in den tief verschneiten Bergen Wyomings ist etwas Schreckliches passiert. Die Fenster der Häuser sind offen, das …
Netter kleiner, irgendwie aus der Zeit gefallener Band - kein Wunder, ist er doch 55 Jahre alt!
Die Herausgeber vom Luzerner Bucher Verlag versammeln hier eine nette Sammlung an Gedichten, die sich um verschiedene Aspekte der Ewigen Stadt Rom drehen, und kombinieren sie mit Farbfotographien. Teils sind das die typischen Sehenswürdigkeiten wie Kolosseum, Fontana di Trevi, aber dann auch fast schon "modern" wirkende Streetphotography, z.B. von einem einsamen Bischof in Ordenstracht auf dem Platz vor dem Pantheon, eines zusammenpackenden Straßenmusikanten oder von in einer engen Gasse gespannten Wäscheleinen ...
Die Gedichte sind von Grillparzer, Goethe, George, Bachmann, Horaz und vielen mehr.
Wenn man, so wie ich, im Begriff ist, demnach nach Rom zu reisen, ergibt der Band eine nette Einstimmung.
Netter kleiner, irgendwie aus der Zeit gefallener Band - kein Wunder, ist er doch 55 Jahre alt!
Die Herausgeber vom Luzerner Bucher Verlag versammeln hier eine nette Sammlung an Gedichten, die sich um verschiedene Aspekte der Ewigen Stadt Rom drehen, und kombinieren sie mit Farbfotographien. Teils sind das die typischen Sehenswürdigkeiten wie Kolosseum, Fontana di Trevi, aber dann auch fast schon "modern" wirkende Streetphotography, z.B. von einem einsamen Bischof in Ordenstracht auf dem Platz vor dem Pantheon, eines zusammenpackenden Straßenmusikanten oder von in einer engen Gasse gespannten Wäscheleinen ...
Die Gedichte sind von Grillparzer, Goethe, George, Bachmann, Horaz und vielen mehr.
Wenn man, so wie ich, im Begriff ist, demnach nach Rom zu reisen, ergibt der Band eine nette Einstimmung.
"Rom für Bildungsbürger" ist ganz anders als die Rom-Bücher, die man sonst so kennt. Wo sonst Beschreibungen monumentaler antiker Bauten oder großer Kirchen und deren Heiligen vorherrschen, nehmen die verschiedenen Aufsätze dieses Bandes einen mit auf Streifzüge durch weniger bekannte Gefielde, geradezu Nischenthemen, bunt gemischt. Hier ein Portät der römischen Zeit des Musikers Franz Liszt, da ein Aufsatz über die Italienreise von August von Goethe, daneben ein Überblick über Rom als Stadt des Films (Cinecitta, Komponisten wie Ennio Morricone ...) oder die Baugeschichte der Via della Conciliazione ...
Wer schon öfters in Rom war, der stößt hier auf allerlei bekannte Geschichten neben gänzlich unbekannten Facetten - ein schöner Weg, den eigenen Rom-Horizont vor einer (neuerlichen) Reise dorthin zu erweitern.
Der Kater beneidet mich nach der Lektüre jetzt sicher wegen der anstehenden Reise ...
"Rom für Bildungsbürger" ist ganz anders als die Rom-Bücher, die man sonst so kennt. Wo sonst Beschreibungen monumentaler antiker Bauten oder großer Kirchen und deren Heiligen vorherrschen, nehmen die verschiedenen Aufsätze dieses Bandes einen mit auf Streifzüge durch weniger bekannte Gefielde, geradezu Nischenthemen, bunt gemischt. Hier ein Portät der römischen Zeit des Musikers Franz Liszt, da ein Aufsatz über die Italienreise von August von Goethe, daneben ein Überblick über Rom als Stadt des Films (Cinecitta, Komponisten wie Ennio Morricone ...) oder die Baugeschichte der Via della Conciliazione ...
Wer schon öfters in Rom war, der stößt hier auf allerlei bekannte Geschichten neben gänzlich unbekannten Facetten - ein schöner Weg, den eigenen Rom-Horizont vor einer (neuerlichen) Reise dorthin zu erweitern.
Der Kater beneidet mich nach der Lektüre jetzt sicher wegen der anstehenden Reise ...

„Rom für Bildungsbürger“ lädt ein zu einem Bummel durch die Stadt am Tiber, der Altbekanntes mit Neuentdeckungen verbindet. Er führt …
vom Klappentext her dachten der Kater und ich irgendwie an Michael Endes "Unendliche Geschichte" oder an Funkes "Tintenherz" und ja, es ist ein bisschen so - hier wird jemand in ein Buch hineingezogen.
Aber im Buch gibt es kein eigenes Agieren mehr, die Hineingezogenen müssen eine Rolle übernehmen - und die wird ihnen per "Du" geradezu aufdiktiert, auf den Leib erzählt, ob sie wollen oder nicht. Bevor die Handlung nicht fertig ist, gibt es auch kein Entkommen aus dem Buch.
Das ist sicher kein einfaches Buch, hier und dort werden Hinweise gestreut, man muss aufpassen, mitdenken - aber gleichzeitig ist das auch ein großes Plus: Hier darf man endlich wieder einmal mitdenken, anstatt am Ende vor einer Lösung zu stehen, auf die ja sonst keiner kommen kann.
Der Kater und ich haben es gerne gelesen, gerne mitgedacht und gerätselt und uns doch immer wieder überraschen lassen. Für …
vom Klappentext her dachten der Kater und ich irgendwie an Michael Endes "Unendliche Geschichte" oder an Funkes "Tintenherz" und ja, es ist ein bisschen so - hier wird jemand in ein Buch hineingezogen.
Aber im Buch gibt es kein eigenes Agieren mehr, die Hineingezogenen müssen eine Rolle übernehmen - und die wird ihnen per "Du" geradezu aufdiktiert, auf den Leib erzählt, ob sie wollen oder nicht. Bevor die Handlung nicht fertig ist, gibt es auch kein Entkommen aus dem Buch.
Das ist sicher kein einfaches Buch, hier und dort werden Hinweise gestreut, man muss aufpassen, mitdenken - aber gleichzeitig ist das auch ein großes Plus: Hier darf man endlich wieder einmal mitdenken, anstatt am Ende vor einer Lösung zu stehen, auf die ja sonst keiner kommen kann.
Der Kater und ich haben es gerne gelesen, gerne mitgedacht und gerätselt und uns doch immer wieder überraschen lassen. Für bibliophile Menschen, die Ende und Funke mögen, ist dieses Buch von June Is gerade recht :-)

Bücher erzählen Geschichten. Auch im Drachenreich Valaebal, wo Aislyn unter Menschenähnlichen ein behütetes Leben führt. Mächtige Worte künden von Vergangenheit, …
Content warning Enthält Inhaltsspoiler
Das 2. Prequel zu "Die Tribute von Panem" - nun, man kennt die Geschichte von Haymitch aus den ersten Bänden. Entsprechend misstrauisch waren der Kater und ich, ob das funktionieren kann. Aber ja, tut es - dieses Buch ist mitreißend geschrieben, man fiebert direkt mit und es ist natürlich klar: Die Hungerspiele wird Haymitch überleben, alle anderen Tribute werden ins Gras beißen. Entsprechend uninteressant sollten die anderen Tribute sein. Aber gerade das ist das Problem: Haymitchs Verbündete sind ab der ersten Seite sympathisch und man wartet gespannt, fast ängstlich, darauf, dass sie in der Arena sterben. Und das macht es unerwartet und gegen den eigenen Willen doch spannend, wenn man der Katastrophe dabei zusieht, wie sie sich anbahnt ... hat dem Kater und mir sehr imponiert, auch handwerklich. Wirklich gut gemachtes Prequel - und thematisch leider sehr aktuell ...

Wenn du dazu bestimmt bist, alles zu verlieren, was du liebst, wofür lohnt es sich dann noch, zu kämpfen? Als …

August Drach wächst in einem Haus am Dorfrand auf, das Hölle und Paradies zugleich ist. Der Vater, von sich und …
Content warning Enthält wirklich große Spoiler!
"Zitronen" von Valerie Fritsch wurde zum Innsbruck-liest-Buch 2025 gewählt - und auch der Kater und ich bekamen über diese Aktion (für die man der Kulturpolitik der Stadt Innsbruck übrigens nur das allergrößte Lob aussprechen kann - verdammt tolle Aktion, die wir seit vielen Jahren verfolgen!) die Gelegenheit, ein Exemplar zu ergattern.
"Zitronen" ist aber auch eines der Bücher, mit denen der Kater und ich nur zur Hälfte unsere Freude haben. Es geht darin um einen Jungen namens August Drach, der in einem kleinen Bergdorf aufwächst; der vom Vater zuerst geschlagen, dann verlassen wird; der von seiner Mutter mit Tabletten künstlich krank gehalten wird, damit sie sich die Anerkennung als aufopferungsvolle Mutter von der ganzen Welt abholen kann ("Münchhausen-Syndrom"); der schließlich mit viel Glück all dem entkommt, aber nicht glücklich wird; der sodann aufgrund seiner Kindheit als Erwachsener zum Lügner und eifersüchtigen Gewalttäter wird.
Laut Klappentext hat die Autorin viele Jahre recherchiert, viele Stipendien und Preise abgeräumt, und es ist - wenn der Kater sich nicht verzählt hat - erst ihr 3. Roman, aber bereits seit Roman Nr. 2 veröffentlicht man bei Suhrkamp. Und ja, man merkt's - hier ist alles penibel ausgearbeitet, bis ins kleinste Detail konstruiert, und wenn man sich auf den Roman mit einem sehenden Auge einlässt, dann sieht man die Dinge kommen. Motive wie das verschwundene Mädchen vom Beginn des Buches, das am Ende wieder auftrifft; die Zitronen, die sich als ewige Konstante immer wieder als Vergleich herbeibemühen; die abwechselnde Außensicht auf die Charaktere, immer sauber mit Vor- und Nachname adressiert, aber dann doch nur mit Vorname, wenns mal in die intime Innensicht geht. Und und und.
Handwerklich kann man nur sagen: Hut ab. Sehr sauber konstruiert.
Aber inhaltlich haben der Kater und ich immer so unsere Probleme, wenn Kunst um der Kunst willen ein großes gesellschaftliches Problem (hier ein nicht vernachlässigtes, sondern grausam misshandeltes Kind und was aus ihm wird, während alle wegschauen) ansticht, dafür Preise kriegt, aber eben außer den Finger in die Wunde zu legen nichts beiträgt, um das Problem zu lösen.
Wir alle lesen diesen Roman, wir sind erschüttert, aber wird sich etwas ändern? Vermutlich nicht (fairerweise können wir das nicht der Autorin anlasten, natürlich nicht, das ist eher eine allgemeine frustrierte Beobachtung).
So bleibt nach der Lektüre eben ein sehr bitterer Beigeschmack (was von der Autorin mitunter beabsichtigt sein könnte, schon klar).
Last but not least: Mit dem absolut plötzlichen Ende, das sich in nur 2 Seiten abspielt und dann abbricht, sind wir beide nicht einverstanden. Aber das soll jeder selbst lesen.