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Sharon Dodua Otoo: Adas Raum (Hardcover, 2021, FISCHER, S.) 4 stars

Der lang erwartete erste Roman der Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo: »Adas Raum« verwebt die Lebensgeschichten …

Keine leichte Kost

4 stars

Ein Buch, das zwischen verschiedenen Welten hin- und herspringt: der Welt der Toten und der Welt der Lebenden. Protagonistin ist Ada, eine Frau, die aufgrund von endlosen "Schleifen" viele Frauen ist. Mal ist sie im 15. Jahrhundert ein junges Mädchen in der Gegend des heutigen Ghana, dann ist sie im 19. Jahrhundert Ada Lovelace. Im 20. Jahrhundert ist sie Zwangsprostituierte in einem KZ und in der heutigen Zeit ist sie eine schwangere Afrikanerin in Berlin. Sie wird immer wieder neu geboren und stirbt. Alles ist miteinander verbunden. Zwischendurch reden auch unbeseelte Gegenstände mir uns, zum Beispiel ein Besen oder ein Türklopfer, denn auch diese ziehen gemeinsam mit Ada ihre Schleifen und werden immer wieder zu etwas Neuem.

Das Buch ist ungewöhnlich und geheimnisvoll und man kann es nicht so einfach "locker flockig" durchlesen. Oft habe ich innegehalten und mich gefragt, was da eigentlich gerade passiert ist. Dann bin ich zurück und habe den ganzen Absatz nochmal von neuem gelesen. Hier werden einem keine Antworten (wenn überhaupt) auf dem Silbertablett serviert, sondern vieles bleibt einfach unaufgelöst und der Fantasie der Leserin überlassen.

Für das Verständnis des Buches ist es zwar nicht nötig, sich in der Ghanaischen Kultur auszukennen, wenn man jedoch etwas Ga oder Twi versteht, hat man ein bisschen mehr davon ;)