inkwing reviewed Die Rückkehr der Vako by Ute Raasch
Viel verschenktes Potential
2 stars
1,5 Sterne, wohlwollend aufgerundet
Vorab: Sci-Fi ist nicht mein Hauptgenre, allerdings läuft hier so viel durcheinander, dass es sicher nicht am Genre liegt.
Die Geschichte spielt einige hundert Jahre in der Zukunft, nachdem die Vako ihre Heimat verlassen mussten und auf der Erde ein neues Zuhause gefunden haben. Mischlingskinder aus Vako und Mensch werden oft Telepathen wie auch Shenaya eine ist. Die Geschichte um Shenaya wird schnell zu einem Wettlauf zwischen Weltpolizei und geheimen Forschungsaktivitäten, welche die Fähigkeiten der Telepathen für ihre Zwecke nutzen wollen. Dazu eine große Prise Alltagsrassismus gegenüber Nicht-Menschen und fertig ist ein Gesamtkonstrukt, das eigentlich sehr viel Potential bietet.
Aber. Es ist einfach zu wild und ehrlicherweise hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autorin mehr Zeit für das Worldbuilding gelassen hätte. An einigen wenigen Stellen wird angedeutet, dass die Welt auf der Erde nicht mehr die ist, wie wir sie kennen - aber wie können …
1,5 Sterne, wohlwollend aufgerundet
Vorab: Sci-Fi ist nicht mein Hauptgenre, allerdings läuft hier so viel durcheinander, dass es sicher nicht am Genre liegt.
Die Geschichte spielt einige hundert Jahre in der Zukunft, nachdem die Vako ihre Heimat verlassen mussten und auf der Erde ein neues Zuhause gefunden haben. Mischlingskinder aus Vako und Mensch werden oft Telepathen wie auch Shenaya eine ist. Die Geschichte um Shenaya wird schnell zu einem Wettlauf zwischen Weltpolizei und geheimen Forschungsaktivitäten, welche die Fähigkeiten der Telepathen für ihre Zwecke nutzen wollen. Dazu eine große Prise Alltagsrassismus gegenüber Nicht-Menschen und fertig ist ein Gesamtkonstrukt, das eigentlich sehr viel Potential bietet.
Aber. Es ist einfach zu wild und ehrlicherweise hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autorin mehr Zeit für das Worldbuilding gelassen hätte. An einigen wenigen Stellen wird angedeutet, dass die Welt auf der Erde nicht mehr die ist, wie wir sie kennen - aber wie können die Protagonisten größere Strecken so schnell zurücklegen? Vancouver - London zwischen Frühstück und Mittag, quer durch Kanada in wenigen Minuten... generell passiert vieles sehr, sehr schnell. Gerade im ersten Drittel vergehen zwischen Absätzen auch schon mal Jahre.
Im Ganzen liest sich das Buch auch leider eher wie eine Inhaltsangabe eines viermal so langen Buches. Wirkliche Spannung kommt nicht auf, da den Protagonisten keinerlei Zeit gegeben wird, irgendwie miteinander zu agieren, oder dass man als Leser eine Verbindung aufbauen kann. Alles passiert immer direkt und sofort. Ein Beispiel: SPOILER Als Shenaya aus einer geheimen Einrichtung im Nirgendwo Kanadas fliehen kann und Hilfe rufen kann, ist nach wenigen Minuten die Weltpolizei mit einem Großaufgebot vor Ort und nimmt die ganze Einrichtung hoch. Die Drahtzieher konnten natürlich fliehen. Und etwa genauso kurz und knapp ist es auch geschrieben. SPOILER ENDE
Stilistisch spricht mit das Buch leider auch überhaupt nicht an. Teilweise haben Absätze nur einen oder zwei Sätze, dem ganzen Buch fehlen Kapitel, die auch Struktur geben und immer wieder gibt es plötzliche Perspektivwechsel in einem neuen Absatz, die auch mit einem Zeitsprung einher gehen, weil nun das Geschehene aus der anderen Perspektive nochmal erzählt wird. Wirklich Spannung kommt hier nicht auf. Auch der interfamiliäre Konflikt bleibt leider viel zu blass, da wäre viel mehr drin gewesen.
Fazit: ein grundsätzlich spannendes Setting mit an sich solidem Plot - nur leider wurde das Potential nicht ausgeschöpft.