Back
Ellen Ullman: Life in code (2017, MCD, Farrar, Straus and Giroux)

Review of 'Life in code' on 'Goodreads'

Schade, aber es ging nicht. Dabei stehen wirklich viele interessante Dinge drin, auch stilistisch mochte ich es sehr, aber es gibt wiederkehrende Themen, die mich schon bei "Close to the Machine" geärgert haben und die hier so aufdringlich sind, dass ich die Lust verloren habe. Das ist zum einen eine sehr unwohlwollende Behandlung aller vorkommenden Personen, vor allem der Männer in ihrem Leben, die attraktiv und klug und gut im Bett sind, aber doch irgendwie subtil ungenügend, unaufmerksam, unreif, unerwachsen. Überhaupt das wirklich in jedem Essay auftauchende Thema "Infantilisierung", alles am Computer wird immer kindischer, bunter, einfacher. Das halte ich für grob vereinfachten Unfug. Alle Texte scheinen mir von der Unzufriedenheit der Autorin mit Veränderungen zu handeln, und dass es sich um eine Unzufriedenheit mit Veränderungen auch nur handeln KÖNNTE, bleibt völlig unreflektiert, was umso ärgerlicher ist, als die Autorin eben eigentlich toll und schlau ist.