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Sigrid Nunez: Sempre Susan (2011, Atlas & Co., Distributed to the trade by W.W. Norton)

A memoir of the writer responsible for the avant-garde Against Interpretation depicts her as a …

Review of 'Sempre Susan' on 'Goodreads'

Die Leseprobe war nur mittelinteressant, aber leicht zu lesen und ich war auf der Suche nach erholsamer Lektüre. Ich habe immer noch nichts von Susan Sontag gelesen und war nur wegen des Fotos von ihr im Bärenkostüm interessiert, auf dem sie wie eine sympathische Person wirkt. Etwa die erste Hälfte des Buchs mochte ich gern, ich habe interessante, verwirrende Details über das Autorinnenleben in New York Mitte der 70er Jahre erfahren. Man hatte einen schwerreichen Bekanntenkreis und eine riesige Wohnung? Entweder waren es sehr andere Zeiten oder es lag an Susan Sontag. Die Erzählweise gefiel mir auch gut, nicht um Vollständigkeit bemüht, ein bisschen sprunghaft, nie langweilig. Im letzten Drittel wird es aber so grausam, dass ich gar nicht wusste, wen ich unsympathischer finden soll, Núñez oder Sontag. Unsympathisch nicht, weil Núñez in irgendwas offensichtlich unrecht hätte, aber es geht schon sehr zentral um Sontags Scheitern als Mutter. Ich hätte gern mehr über das Schreiben und weniger über das Muttersein erfahren. Aber vielleicht gibt es schon zehn andere Bücher, die davon handeln, keine Ahnung.