Ein wohlsituierter New Yorker Geschäftsmann stürzt urplötzlich in eine mentale Krise. Um zu gesunden, so …
Review of 'Gentleman über Bord' on 'Goodreads'
4 stars
Im Jahr 1937 geschrieben, aber noch immer wunderbar und zeitgemäß. Wie optimistisch sich der über Board gegangene Henry Preston Standish zeigt, mit welchen Ausreden sich die Leute an Board des Schiffes das Fehlen von Herrn Standish erklären,…
Review of 'Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat' on 'Goodreads'
3 stars
Bayard unterscheidet in seinem Essay über das Nichtlesen zwischen Büchern die man nicht kennt, die man quergelesen hat, die man vom Hörensagen kennt und die man vergessen hat, und stellt dabei drei Arten von Bibliotheken in den Raum:
1) kollektive Bibliothek ("[…] Gesamtheit aller wichtigen Bücher, auf der eine bestimmte Kultur zu einem bestimmten Zeitpunkt beruht") 2) innere Bibliothek ("der subjektive Teil der kollektiven Bibliothek und umfasst alle Bücher, die für ein Subjekt prägend sind") 3) virtuelle Bibliothek (der mündliche oder schriftliche Diskussionsraum über Bücher)
Und damit einhergehend definiert er drei Arten von Büchern:
1) inneres Buch ("Dieses imaginäre Buch übernimmt weitgehend unbewusste Filterfunktion und ist bei der Aufnahme von neuen Texten entscheidend, weil es bestimmt, welche seiner Elemente im Gedächtnis behalten und wie sie interpretiert werden.", angelehnt an Proust, "[…] beeinflusst dass innere Buch sämtliche Verwandlungen, die wir an Büchern vornehmen, um sie zu Deckbüchern au machen")
2) das …
Bayard unterscheidet in seinem Essay über das Nichtlesen zwischen Büchern die man nicht kennt, die man quergelesen hat, die man vom Hörensagen kennt und die man vergessen hat, und stellt dabei drei Arten von Bibliotheken in den Raum:
1) kollektive Bibliothek ("[…] Gesamtheit aller wichtigen Bücher, auf der eine bestimmte Kultur zu einem bestimmten Zeitpunkt beruht") 2) innere Bibliothek ("der subjektive Teil der kollektiven Bibliothek und umfasst alle Bücher, die für ein Subjekt prägend sind") 3) virtuelle Bibliothek (der mündliche oder schriftliche Diskussionsraum über Bücher)
Und damit einhergehend definiert er drei Arten von Büchern:
1) inneres Buch ("Dieses imaginäre Buch übernimmt weitgehend unbewusste Filterfunktion und ist bei der Aufnahme von neuen Texten entscheidend, weil es bestimmt, welche seiner Elemente im Gedächtnis behalten und wie sie interpretiert werden.", angelehnt an Proust, "[…] beeinflusst dass innere Buch sämtliche Verwandlungen, die wir an Büchern vornehmen, um sie zu Deckbüchern au machen")
2) das Deckbuch (angelehnt an Freuds »Deckerinnerung«, um fälschliche Kindheitserinnerungen, deren Funktion es ist, andere, die für unser Bewusstsein weniger akzeptabel sind, zu überdecken)
3) Phantombuch ("[…] unfassbare, wandelbare Gegensand, den wir in mündlichen oder schriftlichen Äußerungen heraufbeschwören, wenn wir von einem Buch sprechen. Es steht am Kreuzungspunkt der unterschiedlichen Deckbücher, welche die Leser ausgehend von ihren inneren Büchern konstruieren." , sowie "das Phantombuch gehört zur virtuellen Bibliothek unserer Gespräche, wie das Deckbuch zur kollektiven und das innere Buch zur inneren Bibliothek").
Wie entscheidend der gemeinsame kulturelle Hintergrund für das Gespräch über ein Buch ist wird anhand von Hamlet und dem Stamm der Tiv demonstriert. Neu waren für mich auch die Essais von Michel de Montaigne.
Ich lese das Buch als ironische und philosophische Anregung, über das (Nicht)Lesen an sich, aber im Speziellen das eigene Leseverhalten zu reflektieren.
Die Kafka-Analogie ist offensichtlich und den Brexit anhand des Reversalismus zu thematisieren ist eine schöne Idee. Mir gefällt auch das Gedankenspiel mit der Umkehrung des Geldflusses, aber so richtig geflutscht hat es für mich insgesamt leider trotzdem nicht - das mag aber auch an der Übersetzung liegen, weil stellenweise hatte ich den Eindruck, dass es im Original stimmiger sein könnte. (Die digitale Version in der OnLeihe ausgeborgt)