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Jon Fosse: Morgen und Abend

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Ein sehr ruhiges Hörbuch über den Tod. Geradezu achtsam. Die Geschichte beginnt mit der Geburt von Johannes, aus dessen Sicht später die meiste Zeit erzählt wird. Nach einem größeren Zeitsprung ist Johannes alt, in Rente sogar, und wacht morgens im Bett auf. Er fühlt sich gut, steht auf und beginnt den Tag. Er denkt viel nach, über sein bisheriges Leben, seine zahlreichen Kinder und seine Ehefrau, die inzwischen verstorben ist. Unterdessen trifft er seinen besten Freund und die beiden kommen ins Gespräch. Die Geschichte beschäftigt sich gleich von Beginn an mit dem Tod und mit dem Leben davor.

Jon Fosse arbeitet dabei mit vielen Wort- und Satzwiederholungen, was dem Ganzen eine große Ruhe verleiht. Es fühlt sich fast schon meditativ an, wie Johannes langsam aufsteht, sich ein Butterbrot schmiert und dazu einen Kaffee trinkt.

Aber auf die so reduzierte Schreibweise muss man sich schon einlassen. Der Sprecher Joachim Nimtz hilft und macht einen guten Job, finde ich, selbst wenn die Tonqualität wie aus der Blechbüchse klingt. Einen Roman mit sechs oder gar mehr Stunden hätte ich so allerdings wohl nicht ausgehalten.