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Hanjo Lehmann: Die Truhen des Arcimboldo (Paperback, German language, 2002, Aufbau Taschenbuch Verlag) 1 star

Im Kellerlabyrinth des Vatikans wird im Jahre 1848 ein junger Schlosser verschüttet. Bei seinem Befreiungsversuch …

Die Idee dahinter wäre ja ganz gut....

1 star

Die Idee dahinter wäre ja ganz gut, aber das Ergebnis finde ich eher dürftig. Immerhin, ich habe es fertig zu lesen vollbracht.

Im ersten Viertel hätte der Autor prima sehr, sehr straffen können. Es dauert sehr lange, bis man eine Vorstellung bekommt, worum es geht und warum man es überhaupt liest.

Die Sprache passt selten in den zeitlichen Kontext. Immerhin merkt man bei den "biblischen" Texten, dass der Autor geleegentlich versucht, passend zu schreiben.

Was erheblich nervt, sind die etwas zu häufig auftretenden Sex-Stellen. Ich habe nichts gegen explizite Schweinereien, doch sind die Passagen hier eher unerotisch und sprachlich nicht einmal ansatzweise virtuos. Ich hatte den Eindruck, dass der Hauptzweck ist, möglichst oft die Worte "Scheide" und "Glied" zu verwenden (andere Vokabeln für diese Region kommen nicht vor). Das ganze wirkt zwanghaft. Sprachlich fällt das ebenfalls stark ab im Vergleich zum Rest des Romans. Dieses ständige aufgesetzte (Pseudo)Stiefgeschwistergetue beim Ficken nervt total und ist eher pornohaft.

Dem herangezogenen Vergleich zu Ecos "Der Name der Rose" wird das Opus jedenfalls meiner Meinung nach nicht gerecht. Zudem sind viele Figuren zwar skurril, aber nicht gerade facettenreich und ausgebaut, und teilweise bleiben Fragen offen.