Eigentlich hat Agnes Sharp mit der Hüfte, dem Treppenlift und den Bewohnern ihrer umtriebigen Senioren-WG genug zu tun. Und dann ist da auch noch die Tote im Schuppen. Und die Tote im Nachbarsgarten. Ganz klar: das englische Idyll trügt, und ein perfider Mörder hat es auf alte Damen abgesehen! Kurzentschlossen machen sich die streitbaren Senioren samt Schildkröte auf Mörderjagd – eine Suche, die sie nicht nur auf das trügerische Parkett des örtlichen Kaffeetreffs führt, sondern auch in den dubiosen Lindenhof und schließlich tief in die eigene Vergangenheit. Denn auch Agnes und ihre Mitbewohner haben das eine oder andere Geheimnis zu hüten …
Leonie Swann verknüpft humorvoll und feinfühlig die Geschichte einer bunten und skurrilen Alten-WG mit mysteriösen Morden in einem kleinen englische Dorf. Leichtfüßig erzählt, bleibt es aber keineswegs nur an der Oberfläche zugunsten ein paar billiger Lacher, sondern zeigt auch die Probleme, die das menschliche Miteinander, das Alter und Krankheiten mit sich bringen, auf. Es hat dadurch auch immer wieder sehr ernste und berührende Momente.
Ein Buch, das auch zum Nachdenken anregt und genau den Humor an den Tag legt, den es wohl braucht, um trotz der Widrigkeiten des Lebens nicht unterzugehen. Werde ich sicher nochmals lesen.
Hey, das war wirklich überraschend gut! Ich bin mit den Schafskrimis von Frau Swann ja nie so richtig warm geworden, aber dieses Buch um eine ermittelnde Senioren-WG hatte so Donnerstags-Mordclub-Vibes laut Klappentext, also hab ich's versucht.
Ja, es geht um ermittelnde Senioren, aber die sind deutlich weniger fit als die in Richard Osmans Buch. Alle habe deutliche Zipperlein: Einer ist sehr vergesslich, eine insgesamt etwas wunderlich, eine ist blind, einer sitzt im Rollstuhl, eine hat Arthritis und Tinitus - aber als Team funktionieren sie trotzdem hervorragend. Die "wunderliche" ist z.B. körperlich noch ziemlich mobil und geschult im Fährtenlesen, der vergessliche kann super im Internet recherchieren und bestellt die Lebensmittel dort, die Blinde hört recht gut. Ähnlich wie beim Donnerstagsmordclub haben auch alle wohl einen Polizei- oder Militärbackground, das wird aber für mich nicht so 100% klar.
Köstlich fand ich auch die wenigen Episoden die aus Sicht von Hettie, der Schildkröte …
Hey, das war wirklich überraschend gut! Ich bin mit den Schafskrimis von Frau Swann ja nie so richtig warm geworden, aber dieses Buch um eine ermittelnde Senioren-WG hatte so Donnerstags-Mordclub-Vibes laut Klappentext, also hab ich's versucht.
Ja, es geht um ermittelnde Senioren, aber die sind deutlich weniger fit als die in Richard Osmans Buch. Alle habe deutliche Zipperlein: Einer ist sehr vergesslich, eine insgesamt etwas wunderlich, eine ist blind, einer sitzt im Rollstuhl, eine hat Arthritis und Tinitus - aber als Team funktionieren sie trotzdem hervorragend. Die "wunderliche" ist z.B. körperlich noch ziemlich mobil und geschult im Fährtenlesen, der vergessliche kann super im Internet recherchieren und bestellt die Lebensmittel dort, die Blinde hört recht gut. Ähnlich wie beim Donnerstagsmordclub haben auch alle wohl einen Polizei- oder Militärbackground, das wird aber für mich nicht so 100% klar.
Köstlich fand ich auch die wenigen Episoden die aus Sicht von Hettie, der Schildkröte erzählt werden - sie unterscheidet "Großfüße" und "Hände, die Salat halten", um ihre Umgebung zu beschreiben.
Etwa auf der Hälfte des Buches taucht auch noch der kleine, dicke Enkel eines der Bewohner auf, der dann beim Ermitteln hilft. Der Fall als solches war durchaus spannend, vor allem am Ende nimmt die Geschichte so richtig Fahrt auf. Die Hauptermittlerin ist Agnes, meist wird auch aus ihrer Sicht erzählt, es gibt aber auch Episoden aus der Sicht einiger anderer Bewohner (und eben der Schildkröte...).
Einzig einige Handlungen am Rande aus Agnes' Jugend fand ich eher verwirrend, als das sie zur Story beigetragen hätten, aber insgesamt war das Buch supertoll! Ich werde definitiv in der Reihe weiterlesen und vergebe gute 4,5 von 5 Sternen!
Die App ist beim Schreiben der Rezi abgestürzt, darum jetzt nur in Stichpunkten.
Was mir gefallen hat: - die Prämisse des Buchs - die Auflösung, wer Täter*in war
Was mir nicht gefallen hat: - die Kapitel aus Agnes' Sicht - die Abschnitte aus Hetties Sicht - die Blassheit/Unausgereiftheit der meisten Figuren - das Fatshaming - Demenz als Stilmittel, weil das die Geschichte meiner Meinung nach unnötig in die Länge gezogen und verkompliziert hat. Bei einem "normalen" Roman hätte mir das wahrscheinlich gefallen, bei einem Krimi fand ich es fehl am Platz - halboffenes Ende