LemmiSchmoeker reviewed Die Welle by Morton Rhue
Leider gehen in der Dynamik der Welle vollkommen die Charakterisierungen verloren
3 stars
Packend ist die Geschichte schon – und die Welle breitet sich mit einer dermaßen halsbrecherischen Geschwindigkeit aus, dass man sich immer wieder daran erinnern muss, dass die Geschichte auf Tatsachen beruht. (Dazu gibt es auch ein kurzes, aber sehr erhellendes Interview mit dem Vorbild für Mr. Ross.)
Leider gehen in der Dynamik der Welle vollkommen die Charakterisierungen verloren, und so bleibt es bei einer von Anfang an gesichtslosen Masse normaler Schüler, die sich nur durch ihre Hauptrolle unterscheiden: die intellektuelle Redakteurin, der Football-Jock, der Außenseiter. Das gilt auch für die Lehrer und selbst für die wenigen Figuren, von deren Privatleben ein Teil angerissen wird. Es kann dadurch nie mehr als oberflächliches Interesse für die Handlung aufkommen, die vielleicht höchstens auf soziologischer Ebene spannend ist.
Warum aber unbedingt ein Roman geschrieben werden musste, anstatt einfach ein Protokoll der wahren Geschehnisse zu veröffentlichen, wird anhand dieser Mängel nicht so recht deutlich.