schreiblehrling reviewed Kalmann by Joachim B. Schmidt (Kalmann, #1)
None
4 stars
Das Buch ist so etwas wie ein Krimi, aber irgendwie auch nicht. Eine bessere Bezeichnung fällt mir aber nicht ein. Denn es ist so: da ist dieser geistig etwas behinderte Mann, Kalmann, der auf Island in einem kleinen Dorf wohnt und seinem ruhigen Leben nachgeht. Er ist Haifischer, das macht nicht sehr viel Arbeit, und in seiner Freizeit hängt er gern im Internet rum. Er ist auch im Dorf gut angebunden, alle kennen und mögen ihn, jeder weiß, wie er mit ihm umzugehen hat.
Dann findet augenscheinlich ein Mord statt und vor Ort tummeln sich Ermittler, alles ist ganz aufregend. Kalmann irritiert das, er mag keine Veränderungen. Aber er ist ganz tief in diese Sache verstrickt, denn er hat die Blutlache des Opfers gefunden und aufgrund echt blöder Zufälle gerät er immer wieder neu ins Scheinwerferlicht.
Die ermittelnde Polizistin hat alle Mühe mit ihm, weiß aber auch, was für ein …
Das Buch ist so etwas wie ein Krimi, aber irgendwie auch nicht. Eine bessere Bezeichnung fällt mir aber nicht ein. Denn es ist so: da ist dieser geistig etwas behinderte Mann, Kalmann, der auf Island in einem kleinen Dorf wohnt und seinem ruhigen Leben nachgeht. Er ist Haifischer, das macht nicht sehr viel Arbeit, und in seiner Freizeit hängt er gern im Internet rum. Er ist auch im Dorf gut angebunden, alle kennen und mögen ihn, jeder weiß, wie er mit ihm umzugehen hat.
Dann findet augenscheinlich ein Mord statt und vor Ort tummeln sich Ermittler, alles ist ganz aufregend. Kalmann irritiert das, er mag keine Veränderungen. Aber er ist ganz tief in diese Sache verstrickt, denn er hat die Blutlache des Opfers gefunden und aufgrund echt blöder Zufälle gerät er immer wieder neu ins Scheinwerferlicht.
Die ermittelnde Polizistin hat alle Mühe mit ihm, weiß aber auch, was für ein lieber Charakter er ist. Nur etwas schwer zu nehmen. Eine richtige Ermittlung stellt Kalmann nicht an, es geschieht eher versehentlich, dass er den Fall immer weiter nach vorn treibt. Und darum ist das Buch auch kein klassischer Kriminalroman.
Das Buch ist aus der Sicht Kalmanns geschrieben, was interessant ist, weil ich mich dadurch ganz gut in ihn hinein versetzen konnte. Nicht ganz gepasst hat es, wie gut er dadurch einerseits formulieren kann und wie eloquent er ist, er doch andererseits nicht weiß, was ein Kommunist ist oder einfachste soziale Verhaltensregeln nicht kennt.
Das Buch dümpelt die ersten zwei Drittel ganz angenehm vor sich hin, ich habe keine Ahnung, wer der Mörder sein könnte, dann scheint es sich ein wenig heraus zu kristallisieren, und plötzlich dreht sich alles mehr als einmal und wird nochmal richtig spannend. Guter Plot, nach hinten raus spannend, und durch die lange ruhige erste Phase obendrein passend zu Land und Leuten.
Gefiel mir gut!