Reviews and Comments

Library Liberty Zed

LibZed@bookwyrm.social

Joined 2 years, 7 months ago

Ich musste mein anderes Konto schließen, weil es voll war. Ich interessiere mich für Freiheit, Ökonomie, Geschichte und Neurowissenschaften. Lese hierzu querbeet und nicht nur die üblichen Verdächtigen, um die Frage zu beantworten, wie können wir freier werden.

I had to close my other account because it was full. I am interested in freedom, economics, history and neuroscience. Read across the board and not just the usual suspects to answer the question, how can we become more free.

English/German

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reviewed A Country of Ghosts by Margaret Killjoy (Black Dawn, #2)

Margaret Killjoy: A Country of Ghosts (Paperback, 2021, AK Press)

Dimos Horacki is a Borolian journalist and a cynical patriot, his muckraking days behind him. …

Mediocre

Killjoy is said to be traveling behind Le Guin. But she does not reach the depth Le Guin had in her writings. It's all too easy and too nice and this anarchist society, which seems to make a comparable standard of living as an industrialized society. Nonetheless it's a nice novella with anarchists, so yay!

12th June: I have to revise my rating. The book is better. I just expected more Le Guin. It does a good job of telling an utopia, but ends rather abruptly and the character development is rather shallow.

Gary Chartier, Charles W. Johnson: Markets not capitalism (2011, Minor Compositions, Distributed by Autonomedia)

Kritik wird nicht besprochen

Eine Textsammlung linker libertäre oder Marktwirtschafts-Anarchisten. Es wird viel Text, nunja, verschwendet, um sich in eine sozialistische Tradition zu stellen, aber leider zu wenig Text, um mit Kritik an Marktwirtschaft umzugehen. Davor schützt man sich mit Definitionsspielen und "no true scotsman". Es wird etwas zu viel auf Prinzipien herumgeritten, statt nach freien oder befreiten Märkten empirisch zu schauen. Gleichzeitig waren einige Texte, besonders von William Gillis und Kevin Carson, wiederum sehr hilfreich. Ich würde eher die beiden empfehlen, wenn man sich wirklich mit Anarchismus und Marktwirtschaft auseinandersetzen will.

reviewed All Systems Red by Martha Wells (The Murderbot Diaries, #1)

Martha Wells: All Systems Red (EBook, 2017, Tor.com)

"As a heartless killing machine, I was a complete failure."

In a corporate-dominated spacefaring future, …

What a Fun little Treat

"I could have become a mass murderer after I hacked my governor module, but then I realized I could access the combined feed of entertainment channels carried on the company satellites.[...]. As a heartless killing machine, I was a terrible failure.

That was a nice little entertainment. SecBot is a nice (but not new) mixture of laziness, virtues and superhuman skills and reminds me of Kvothe in the kingskiller chronicles. Thanks @reading tofu for the recommendation!

Lia Becker, Katharina Pühl, Atlanta Ina Beyer: Bite back! (deutsch language, edition assemblage)

Queere und trans Stimmen fehlen in aktuellen linken Diskussionen über Klasse und Identität, in Diskussionen …

Mir war das Ausmaß der Transphobie nicht bewusst

Die Berichte von Betroffenen haben mich erschüttert. Jobverlust wegen eines Coming-Outs! Die sozialwissenschaftlichen Artikel jedoch sind meines Erachtens nicht zielführend. Häufig wird etwas geschrieben wie, um Unterdrückung zu verstehen, muss man Dies und Das zusammendenken. Es wird viel behauptet und gefordert, aber ich verstehe nicht, warum es nicht einfach gemacht wird. Was heißt über "zusammen denken"? Die Texte gewinnen ihr Gewicht hauptsächlich über ihr sozialwissenschaftlichen Jargon, zieht man das ab, bleibt häufig nur übrig: Ein einzelner Mensch kann auf verschiedene Formen unterdrückt werden und eine Unterdrückungsform kann sich in verschiedenen Lebensbereich manifestieren. Oder simpel und zugespitzt: Wer Rassismus erfährt, wird es auch im Job schwerer haben. Das ist natürlich wichtig und richtig, weil zu häufig hat die Mittelschicht für ihre Anliegen gekämpft und prekäre Queers vergessen, aber warum so komisch sozialwissenschaftlich? Ich wünsche mir wirklich eine De-Akademisierung des Aktivismus und der Gerechtigkeit.

Mohamed Amjahid: Let's Talk About Sex, Habibi (Paperback, Deutsch language, 2022)

Unser Blick auf Liebe und Begehren in Nordafrika ist stark von Klischees, Orientalismus und Fetischisierung …

Anekdoten

Vielleicht auch 3 Sterne. Ach, ich weiß nicht. Es reihen sich Anekdoten aneinander, die alle für sich amüsant zu lesen sind. Aber lernt man etwas über Sexualität und Begehren? Ist es überraschend, dass Menschen immer versuchen, Freiräume zu finden? Und das auch immer Freiräume in autoritäreren Gesellschaften existieren? Etwas richtig neues habe ich nicht gelernt. Möglicherweise bin ich nicht die richtige Zielgruppe. VIelleicht hätte ich das Buch besser verstanden, wenn auch die Vorurteile über Sexualität in Nordafrika stärker zu Sprache gekommen wären. Teilweise finde ich den Autor auch zu unkritisch, z.B. was religiös motivierte Beschneidungen angeht (Die Pro-Argumente lauteten: über 95% sind mit ihrer Sexualität zufrieden und die beschnittenen Jungs fühlen sich meist auf der Beschneidungsfeier gut, weil sie im Mittelpunkt stehen), sorry, but that doesn't cut it, weil es am Kern vorbeigeht.

Forgotten experiments, weird science, unfounded paradigms

The story which is told could be so much more, but it is really just a story about a man and his experiments. Sometimes it wanders off that path, but only to walk back shortly after. It could have much more potential. It scratches on the idea of intellectual paradigms, about progress in methodology, but never quite goes into these topics. So it is mainly a story about a man and his experiments. In the middle are quite boring parts which I jumped over.

Projektgruppe Die Gesellschaft nach dem Geld: Postmonetär denken (Paperback, Springer VS)

Marxismus ist nichts für mich. Deutsche Geisteswissenschaft noch weniger

"Das Projekt „Gesellschaft nach dem Geld“ sieht seine Arbeit zwischen (heterodoxer) Ökonomik, Soziologie, Commonstheorie und Medientheorie als Beitrag zur Eröffnung eines Dialogs, der helfen soll, eingefahrene Positionen in Bewegung zu bringen."

Mit den marxistischen Beiträgen konnte ich nichts anfangen. Nur ein Beitrag versuchte marxistische Überlegungen empirisch zu fundieren. Der Rest war schönes Nachdenken, folgenloses Philosophieren. Marxismus ist, wenn man einen Text lesen kann, und man danach sein Leben wie gehabt weiterlebt. Genug der Polemik. Einige Texte waren kritisch der Kritik, z.B. von Siefke, das war spannend, einige deutlich näher an postmonetärer Praxis. Vieles überzeugte mich aufgrund der hohen Abstraktion weniger. Zweimal gab es ein Trialog, in dem die Autoren schrifltich miteinander diskutierten, das war eine gute Idee, statt sehr unterschiedlicher Beiträge einfach nebeneinander stehen zu lassen. Meines Erachtens sind empirische Wissenschaften mit adversial collaborations da deutlich weiter. Was ich nicht akzeptiere, wenn Theoretiker eine einzelne Studie mit teils schlechter Methodik …

Tim Maughan: Infinite Detail (2019, MCD x FSG Originals)

BEFORE: In Bristol’s centre lies the Croft, a digital no-man’s-land cut off from the surveillance, …

Of course! It was written by a journalist!

Hm. A few months ago I read The Dispossessed by Ursula Le Guin about hardship, community, utopia and necessity freedom. This book has kinda similar themes, however: - it reads like a commentary on present events woven in a plot. Stuff appears just to teach the reader about the author's position. It yanks me out of the story. - the characters are kinda flat, psychologically speaking. Maybe I missed it, but where does Rush's intense love suddenly come from? Where is the exploration between his diverging romantic and ethical desires? -stylistic it's...journalisticly? I don't know, does that make sense? -there is so much leftist dog whistling, just for the sake of. It's like btw these kids are really marginalised, but look, there are actually just humans with all their complexities. -Suspense came mainly from the non-linear plot build.

Michael Tomasello: Evolution of Agency (2022, MIT Press, The MIT Press)

Ein Fachbuch, dass ein Sachbuch sein will oder ein Sachbuch, dass ein Fachbuch sein will

Irgendwie wurde ich mit dem Buch nicht warm. Es verwendet Begriffe ohne sie zu definieren und zu operationalisieren, weil es ein Sachbuch sein will, aber dann verwendet es zu wenig Beispiele, weil es ein Fachbuch sein will. Die Grundthese, dass Handeln auf psychologische Cluster verschiedener Funktionen beruht ("Schichten") und dass diese psychologischen Cluster evolutionär mitbestimmt sind, weil das Handeln ja das Überleben des Individuums mitbestimmt, ist nachvollziehbar. Was ich nicht so verstehe, warum es gerade diese Schichten sein müssen, da hätte ich mir mehr Abgrenzung von Alternativen gewünscht.