Süskind zieht den Leser mit erzählerischem Geschick und sprachlicher Größe in eine Geschichte, der er nicht wieder entkommen kann.

Die Welt des Protagonisten Grenouille ist eine Welt der Gerüche und der Künstlichkeit zugleich, eine Welt, in der Normalität nur entstehen kann, wenn sie kunstfertig geschaffen wird. Süskind gelingt es, die Düfte und Gestänke zu fassen und dem Leser eine Ahnung der Wahrnehmung von Grenouille zu verschaffen. Dabei schwingt er sich selbst zur Meisterschaft der Kenntnis und der Beschreibung dieser Gerüche empor, und oft bleibt der Leser ob der Klarheit und Einfachheit der Eindrücke geradezu sprachlos zurück.

Grenouille selbst ist nicht unbedingt abstoßend, aber macht es durch seine Emotionslosigkeit unmöglich, eine Bindung zu ihm herzustellen. Der Leser bleibt Beobachter und wird darin, dass er nie ein volles Verständnis der Geschehnisse erlangt, Grenouille gleich.

Dies ist mit Sicherheit eines der ganz großen Werke der Literatur, und zu dieser Auffassung gibt es auch nur selten Widersprüche.