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@bodems Hab letztens ne Textsammlung zu Wahl(kritik) gelesen und war aus ähnlichen Gründen wie dem, was du beschreibst, ziemlich enttäuscht - erst Kritik von 1912 (ja dass da Wahlen n Witz sind, ist wohl keine Frage :D) und dann ganz viel "Aber was ich will steht nicht auf dem Menü"... Und dann noch ein Text, dem ich zumindest abgewinnen konnte, dass Wahlen nicht weit genug gehen, weil soviele Fragen damit nicht behandelt werden können (vgl. insb. gesetzliche Bevormundung bis zum 18. Lebensjahr, mangelnde Demokratisierung von Lohnarbeit). Dass Wählen als solches kontraproduktiv wäre, konnte ich aber nirgens rauslesen, auch wenn mir manchmal der Eindruck vermittelt wird, dass Leute die Position vertreten...

@uniporn Was war das für ne Textsammlung? Was historisches oder was aktuelles? Das SPD-Bashing von Lenin geht in die Richtung, dass die (deutsche) Sozialdemokratie nicht revolutionär wäre, "kleinbürgerlich" wäre und Marx nicht verstanden hätte. Marx und Engels haben ja schon zu Lebzeiten August Bebel davor gewarnt, dass Ferdinand Lassalle die SPD (bzw. wie die davor hießen) weg von marxistischen und revolutionären Ansichten bringt, wie es dann auch passiert ist. Ich stimm mit Lenin überhaupt nicht überein, aber die vielen Bezüge auf die (explizit) deutsche Sozialdemokratie haben mich dann schon gewundert.

@bodems Gemischt: "Abgesang auf die Wahlurne" von Harold The Barrel, "Humburg der Wahlen" von Erich Mühsam, "Gedanken zum Wahlboykott" von den Anarchisten [sic!] an der Ruhr, "Herrschaft erkennen - Stimme erheben statt abgeben!" von der Freien Union Revolutionärer AnarchistInnen und "Würden Wahlen was ändern, wären sie verboten!" aus der RAZZ - Zeitung für ein revolutionäres Hannover. Vielleicht liegt's an der Länge der Texte (zusammen sinds 23 Seiten), dass die Texte bei mir vor allem Fragen aufwerfen ohne Antworten zu liefern. Und an entscheidenden Punkten fehlt mir auch gerne mal die Erklärung der These, z.B. behauptet Mühsam, jedes Parlament, unabhängig der Mehrheit, sei in seiner Natur konservativ, weil es nichts beschließen könne, was den Bestand der heutigen Gesellschaft gefährdet. Eine Analyse, die diese Behauptung deckt, habe ich in dem Text aber nicht gefunden. Die anregenste Idee kommt da wohl von den Anarchisten [sic!] an der Ruhr, die feststellen, dass ein Wahlboykott …