Kathrin Passig reviewed The Night Watch by Sarah Waters
Review of 'The night watch' on 'Goodreads'
3 stars
In der ersten Hälfte habe ich vor Langeweile mehrmals darüber nachgedacht, die Lektüre abzubrechen. Ich habe nur weitergelesen, weil ich vorher so viele Leseproben durchprobiert hatte und mich nicht wieder auf die Suche machen wollte. In dem Abschnitt, der 1947 spielt und das erste Drittel des (nicht kurzen) Buchs einnimmt, passiert so gut wie gar nichts: Menschen gehen durch London, sind eifersüchtig, trinken Tee, rauchen Zigaretten, und das alles sehr, sehr ausführlich. In der zweiten Hälfte wurde es besser. Die Erzählreihenfolge (zuerst das Jahr 1947, dann die Vorgeschichte von 1944, dann die Vor-Vorgeschichte von 1941) macht es interessanter. Zu meiner Freude wurden viele Handlungsfäden, bei denen ich eine naheliegende Erklärung erwartet habe, stattdessen offen gelassen.
Mein Problem war wohl, dass die Figuren nach dem Krieg ein vergleichsweise langweiliges Leben führen und die Geschichte damit beginnt. Als ich fertig war, habe ich noch mal den Anfang angesehen, und jetzt interessierte mich …
In der ersten Hälfte habe ich vor Langeweile mehrmals darüber nachgedacht, die Lektüre abzubrechen. Ich habe nur weitergelesen, weil ich vorher so viele Leseproben durchprobiert hatte und mich nicht wieder auf die Suche machen wollte. In dem Abschnitt, der 1947 spielt und das erste Drittel des (nicht kurzen) Buchs einnimmt, passiert so gut wie gar nichts: Menschen gehen durch London, sind eifersüchtig, trinken Tee, rauchen Zigaretten, und das alles sehr, sehr ausführlich. In der zweiten Hälfte wurde es besser. Die Erzählreihenfolge (zuerst das Jahr 1947, dann die Vorgeschichte von 1944, dann die Vor-Vorgeschichte von 1941) macht es interessanter. Zu meiner Freude wurden viele Handlungsfäden, bei denen ich eine naheliegende Erklärung erwartet habe, stattdessen offen gelassen.
Mein Problem war wohl, dass die Figuren nach dem Krieg ein vergleichsweise langweiliges Leben führen und die Geschichte damit beginnt. Als ich fertig war, habe ich noch mal den Anfang angesehen, und jetzt interessierte mich auch der langweilige Teil. Umgekehrt hätte man die Geschichte aber auch nicht besser erzählen können, weil dann auf einen halbwegs ereignisreichen ersten Teil eine sehr lange und öde Coda folgen würde, ohne irgendeine befriedigende Auflösung. Als Darstellung von Nachkriegsproblemen ist diese Erzählstruktur schon genau richtig. Aber wenn man noch nie was von Sarah Waters gelesen hat, vielleicht besser nicht gerade hiermit anfangen.