lesepflaster aka schokopflaster đź“– replied to ruehrtofu's status
@ruehrtofu@chaos.social Aber du hast es auf Deutsch gelesen, oder? Also das was du meinst wäre "she/her" gewesen, oder? In diesem englischen Buch ist "sie/hir" das Pronomen.
Hauptaccount: @schokopflaster@queer.party FrĂĽher war ich bei cybre.space đź–¤
Nachdem die Uni mir meine Liebe für Bücher gehörig ausgetrieben hat, bin ich jetzt wieder auf dem Weg, mich ihnen anzunähern. Ein Ziel, das ich fast erreicht habe, ist mehr Romane und Co. zu lesen und nicht mehr nur Sachbücher. Gerade lese ich gerne queere Sci-Fi und Schundromane sowie den jährlichen Moers (was dann auch der einzige weiße Typ wäre, den ich freiwillig lese).
Was mir bei meinen Büchern wichtig ist: Nicht ständig leidende Queers oder sonstige Marginalisierte zu lesen. Wenn ich 'ne Story über trans* Leute lese, habe ich keinen Bock ihren Struggle dadurch näher gebracht zu bekommen, dass ich erstmal zwei Kapitel Abuse-Porn ertragen muss. Ich mag respektive suche nach Büchern, die von Queers für Queers sind und sich nicht zwanghaft bei hetero/cis Lesenden anbiedern müssen. Freue mich da auch immer über Vorschläge :>
Zwei Genres die mir leider so gar nicht zusagen sind Young Adult und das ĂĽbliche LOTR-Style Fantasy Genre.
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@ruehrtofu@chaos.social Aber du hast es auf Deutsch gelesen, oder? Also das was du meinst wäre "she/her" gewesen, oder? In diesem englischen Buch ist "sie/hir" das Pronomen.
Ich bin noch auf den ersten Seiten von "Translation State" aber schon angenehm ĂĽberrascht vom Gehirnknoten, der entsteht, weil Leckie hier "sie" (respektive sie/hir) als geschlechtsneutrales Pronomen nutzt. Extrachallenge fĂĽr Deutschsprachige ey. Wobei, noch kA ob es wirklich geschlechtsneutral ist oder einfach ein spezifisches Set. Ich erinnere mich nicht, ob das in den anderen Imperial Radch BĂĽchern auch schon so war, ist so lange her (enton.gif).
Wow, das ist nicht nur das „most formulaic“ Buch, das ich je gehört habe… es bezaubert auch durch seine perfekt abgestimmte Wortwahl:
„[…] the warm, affectionate smile that was full of affection, […].“
Content warning Spoiler für die Sex-mit-Abhängigen Storyline
Ich hätte nicht so lange warten sollen, jetzt erinnere ich mich gar nicht mehr an so viel aus dem Buch, primär an das Gefühl der Enttäuschung. Ich hatte das Gefühl, dass kaum, dass die Story langsam begann, an Komplexität zu gewinnen, schon wieder Schluss war. Somit blieb alles irgendwie oberflächlich. An anderer Stelle, wie als Leute aus Nostalgie Club Mate trinken, die immer noch bescheiden schmeckt, fühlte ich mich peinlich berührt. Da versuchte Newitz zu sehr cool oder ironisch zu sein, doch der Effekt war mehr Anbiederung.
Die Charaktere blieben fĂĽr mich leider flach, das Worldbuilding auch, weshalb ich den Hype um das Buch wirklich nicht verstehe. Aber gut, es ist ein Erstlingswerk, vielleicht sind die FolgebĂĽcher ja "runder".
In einem Kommentar schrieb ich bereits, was mich an dem Buch sehr störte, dass die 50jährige Protagonistin mit dem von ihr abhängigen ~20Jährigen ins Bett geht. Immerhin ging das Thema nicht gänzlich sang- und klanglos unter, wie in so vielen Stories, in denen alte Typen Beziehungen mit von ihnen abhängigen jungen Frauen haben: An einer Stelle kommentiert der Jüngling immerhin, dass es wohl immer so sein wird, dass die Machthabenden ihre Untergebenen sexuell ausnutzen. Hmm, da wäre mE mehr gegangen, aber immerhin wurde ihr Verhalten so kontextualisiert.
Generell sind die Beziehungen in dem Buch aber weird, auch die Roboter/Vorgesetzter-Geschichte ist irgendwie icky und gleichzeitig nicht ĂĽberzeugend.
Alles in allem einfach nicht mein Buch, ich werde wohl mal in ein anderes von Newitz reinschauen und hoffen, dass consent-what-consent kein durchgehendes Leitmotiv wurde.
Ich kenne Saito noch nicht, aber das Buch wurde von Gregor Wakounig übersetzt, der viel zu linken Bewegungen in Japan schreibt, weshalb ich mir das Buch gerne mal ansehen möchte.
Hoffe sehr, dass da auch wirklich Ideen für "wie wir es besser machen könnten" drin sind und nicht nur nach der Feststellung, dass der Kapitalismus an der Erderwärmung schuld ist, vague in Richtung Revolution gestikuliert wird.
The latest diary manga from the Harvey Award-winning creator of My Lesbian Experience with Loneliness and My Wandering Warrior Existence …
Habe das (Hör-)Buch bei 12% abgebrochen. So der ich Murderbot Diaries mag, so sehr hat mich Witch Kind gelangweilt. Ich konnte zu keinem Charakter eine Verbindung aufbauen und das ist eine schlechte Grundlage um einer so komplexen Story akustisch zu folgen. Das Hörbuch begann tatsächlich mit einer mehr als drei Minuten andauernden Aufzählung von absurd vielen Charakteren, von denen viele noch Spitznamen hatten und in Beziehung zu anderen Charakteren standen,… Natürlich konnte ich dem nicht folgen, ich kannte ja noch nicht mal einen der Charas. Kein guter Start.
Der Rest der 12%, die ich gehört habe, unterschied sich allein in einem Aspekt positiv von 0815-Fantasy: Das Setting war nicht irgendwo im europäischen Mittelalter. Vielmehr zogen die Personen umher, waren vielleicht Beduinen oder ähnliche nicht-sesshafte Gruppen.
Aber alles andere war so langweilig: Hauptcharakter männlich (wenn auch nicht hetero), „the chosen one“ (wenn auch Dämon), rechtschaffend-gut obwohl Dämon, … und was mich …
Habe das (Hör-)Buch bei 12% abgebrochen. So der ich Murderbot Diaries mag, so sehr hat mich Witch Kind gelangweilt. Ich konnte zu keinem Charakter eine Verbindung aufbauen und das ist eine schlechte Grundlage um einer so komplexen Story akustisch zu folgen. Das Hörbuch begann tatsächlich mit einer mehr als drei Minuten andauernden Aufzählung von absurd vielen Charakteren, von denen viele noch Spitznamen hatten und in Beziehung zu anderen Charakteren standen,… Natürlich konnte ich dem nicht folgen, ich kannte ja noch nicht mal einen der Charas. Kein guter Start.
Der Rest der 12%, die ich gehört habe, unterschied sich allein in einem Aspekt positiv von 0815-Fantasy: Das Setting war nicht irgendwo im europäischen Mittelalter. Vielmehr zogen die Personen umher, waren vielleicht Beduinen oder ähnliche nicht-sesshafte Gruppen.
Aber alles andere war so langweilig: Hauptcharakter männlich (wenn auch nicht hetero), „the chosen one“ (wenn auch Dämon), rechtschaffend-gut obwohl Dämon, … und was mich immer besonders irkt: Natürlich haben die wichtigen Leute alle Bedienstete-bis-Sklaven, die möglicherweise durch weniger-reinblütig-sein an diesen Platz kamen… Urgh.
Das ist mit alles zu monarchistisch, da höre ich lieber ein paar langweilige, heteronormative Grusel-Hörspiele bis das nächste Murderbot-Hörbuch in der Bücherei verfügbar ist.
Content warning alcohol mention
Meetings always began with beer and a foul-tasting drink called Club-Mate, an old tradition that went back to hackerspaces of the twenty-first century.
— Autonomous: A Novel by Annalee Newitz (duplicate), Annalee Newitz (Page 197)
Sometimes this book is trying too hard.
Content warning inhaltlicher Spoiler, cnc am Limit
Uff, also fragwürdige Hauptcharas ja gerne, aber ist schon etwas schwer auszuhalten, dass da eine 50jährige mit einem ~ <=20jährigen Sklaven anfängt, den sie aus der Sklaverei befreit hat und über den sie als einzige Bezugsperson auf der ganzen Welt maximal viel Macht hat… Erst wertet sie es sogar als deprimierend, dann macht sie es aber doch? Puh, hoffe das bleibt nicht so unkommentriert stehen :|
Weil ja, er „bietet es an“, aber ist halt abhängig und hat auch nie was anderes gelernt also urch, Konsens ist anders. (Außerdem: half your age plus seven please.)
@unsuspicious@wyrms.de Huch, habe deinen Kommentar ganz verpasst und gerade erst entdeckt. :< Glaube auch, dass 1 Person jenseits m/w in einem Nebensatz vorgekommen sein könnte… aber so sehr ich die Normalisierung von Geschlechtervielfalt gut finde, so fragwürdig finde ich es, wenn dann doch 100% aller relevanten Charaktere m/w sind. Da fühlt sich Nebensatzdiversifizierung eher an wie ein Feigenblatt.
Bisher bin ich davon fasziniert, wie krass retro das Buch daher kommt. Obwohl es in der Zukunft spielt, fĂĽhlen sich die Charaktere an, wie aus 70er, 80er cyberpunk Werken. Ist vermutlich beabsichtigt und sehr gelungen.
Leider fällt mir das Lesen irgendwie schwer, fühlt sich zäh an, ohne dass ich benennen könnte, warum.
The clean fluff of his hair framed the graceful lines of his face and neck, making him look like a /yaoi/ character.
— Autonomous: A Novel by Annalee Newitz (duplicate), Annalee Newitz (Page 42)
The fuck did I just read? :D
Ich mochte Band 2 richtig gerne, weil ich die politischen Erwägungen und das zusätzliche Worldbuilding noch spannender fand als in Band 1. Jetzt, wo ich Band 2 auf Englisch gelesen habe (Band 1 auf Deutsch), kam mir die Sprache auch weniger „kindlich“ und generell runder vor. Nichtsdestotrotz fand ich manche Namen im Deutschen einfach gelungener als im Original (Neunzehn Breitaxt klingt so viel pompöser als Nineteen Adze). Was Gender jenseits Männer/Frauen angeht sieht es leider fast genau so mau aus wie in Band 1. Wobei möglicherweise in einem Satz ein Nebencharakter mit „they“ bezeichnet wurde, aber das ist ein bisschen wenig ;). Zum Ausgleich hatte ich in Band 2 — vielleicht wegen des fehlenden generischen Maskulinums — weniger das Gefühl, dass die Gesellschaft hinter den Kulissen doch patriarchal ist. Auch scheint es, als würde Homo-/Bisexualität nicht „akzeptiert“ werden, sondern einfach gar keine Abweichung von irgendwas sein. Das finde ich erfrischend. …
Ich mochte Band 2 richtig gerne, weil ich die politischen Erwägungen und das zusätzliche Worldbuilding noch spannender fand als in Band 1. Jetzt, wo ich Band 2 auf Englisch gelesen habe (Band 1 auf Deutsch), kam mir die Sprache auch weniger „kindlich“ und generell runder vor. Nichtsdestotrotz fand ich manche Namen im Deutschen einfach gelungener als im Original (Neunzehn Breitaxt klingt so viel pompöser als Nineteen Adze). Was Gender jenseits Männer/Frauen angeht sieht es leider fast genau so mau aus wie in Band 1. Wobei möglicherweise in einem Satz ein Nebencharakter mit „they“ bezeichnet wurde, aber das ist ein bisschen wenig ;). Zum Ausgleich hatte ich in Band 2 — vielleicht wegen des fehlenden generischen Maskulinums — weniger das Gefühl, dass die Gesellschaft hinter den Kulissen doch patriarchal ist. Auch scheint es, als würde Homo-/Bisexualität nicht „akzeptiert“ werden, sondern einfach gar keine Abweichung von irgendwas sein. Das finde ich erfrischend. Leider habe ich auch in Band 2 nichts zusätzlich über die Reproduktion im Imperium oder auf Lsel gelernt, die Themen hängen ja häufig zusammen.
Inhaltlich hat mich die neue Alienspezies mitgerissen. Um nicht zu spoilern gehe ich hier nicht ins Detail… aber ich hätte sehr sehr gerne ein Spin-Off mit der Spezies im Zentrum.
Was mich auch sehr gefreut hat: Das Buch stellte alle „Gruppen“ kritisch da: Die „Aliens“, die Stationsbewohnenden, die Texa.. Texaner_innen. Es wurde schön veranschaulicht, wie sehr, was man für richtig und falsch hält, für absurd und normal, davon geprägt ist, was die eigene Gruppe als richtig/normal/… vorgibt. Was sogar undenkbar wird dadurch. Wirklich gut gemacht. Meine einzigen Minuspunkte sind, a) dass ich gerne noch mehr aus Aliensicht gelesen hätte b) dass ich 11 Jährige als Hauptcharas einfach nicht sonderlich mag und doppelt nicht, wenn es wieder das monarchistische Auserwähltentrope ist.
Aber das verzeihe ich, denn die von Arkady Martine erschaffene Welt ist super spannend und ich wĂĽrde gerne mehr von ihr lesen.