„Bitte, Sir, ich will noch“ – Mein bewegendes Erlebnis mit Charles Dickens’ Oliver Twist
5 stars
Als ich Oliver Twist von Charles Dickens las, hatte ich das Gefühl, mitten in die dunklen Straßen Londons des 19. Jahrhunderts geworfen zu werden – eine Stadt voller Armut, Dreck und Hoffnungslosigkeit, aber auch voller Leben, Widerstandskraft und gelegentlicher Menschlichkeit. Oliver, der Waisenjunge, der kaum eine Chance hat, wird für mich schnell mehr als eine Romanfigur: Er wurde zu einem Symbol kindlicher Unschuld in einer Welt, die scheinbar alles tut, um sie zu zerstören.
Von Beginn an spürte ich den Schmerz, als Oliver im Armenhaus aufwächst, gedemütigt, halb verhungert, und schließlich in die brutale Realität der Straßen entlassen wird. Die berühmte Szene, in der er nach einer weiteren Portion Suppe bittet, hat mich tief berührt – sie zeigt nicht nur seinen Hunger, sondern auch den Mut, trotz aller Unterdrückung seine Stimme zu erheben.
Besonders eindrucksvoll fand ich die Figuren, die Oliver auf seinem Weg begegnen: Fagin, der verschlagene Hehler, der …
Als ich Oliver Twist von Charles Dickens las, hatte ich das Gefühl, mitten in die dunklen Straßen Londons des 19. Jahrhunderts geworfen zu werden – eine Stadt voller Armut, Dreck und Hoffnungslosigkeit, aber auch voller Leben, Widerstandskraft und gelegentlicher Menschlichkeit. Oliver, der Waisenjunge, der kaum eine Chance hat, wird für mich schnell mehr als eine Romanfigur: Er wurde zu einem Symbol kindlicher Unschuld in einer Welt, die scheinbar alles tut, um sie zu zerstören.
Von Beginn an spürte ich den Schmerz, als Oliver im Armenhaus aufwächst, gedemütigt, halb verhungert, und schließlich in die brutale Realität der Straßen entlassen wird. Die berühmte Szene, in der er nach einer weiteren Portion Suppe bittet, hat mich tief berührt – sie zeigt nicht nur seinen Hunger, sondern auch den Mut, trotz aller Unterdrückung seine Stimme zu erheben.
Besonders eindrucksvoll fand ich die Figuren, die Oliver auf seinem Weg begegnen: Fagin, der verschlagene Hehler, der Kinder zu Dieben erzieht, Bill Sikes, brutal und gnadenlos, und Nancy, eine tragische Gestalt, die zwischen Verzweiflung und Mitgefühl schwankt. Diese Charaktere verkörpern für mich die Grauzonen menschlichen Handelns – niemand ist hier nur gut oder böse, sondern von den Umständen geformt.
Dickens’ Sprache, voller Details und sozialer Kritik, ließ mich die Kälte der Straßen fühlen, den Geruch der Gassen riechen und die Stimmen der Menschen hören. Ich konnte nicht anders, als mich zu fragen: Wie viele Olivers gab es wirklich, verborgen in den Schatten der Industriegesellschaft?
Oliver Twist ist für mich nicht nur ein Roman über einen Jungen, sondern eine Anklage gegen soziale Ungerechtigkeit – und ein Aufruf, das Menschliche im Menschen niemals zu vergessen.