Kathrin Passig reviewed Grave mercy by Robin LaFevers (His fair assassin -- bk. 1)
Review of 'Grave mercy' on 'Goodreads'
3 stars
Das Cover tut dem Buch ein bisschen unrecht, es geht nicht nur um Romantik, sondern ziemlich ausführlich um Anne de Bretagne und die Unabhängigkeit der Bretagne im 15. Jahrhundert. Leider sind die historischen Details abgesehen davon dünn, die Leute reden und leben praktisch wie in der Gegenwart.
Gut: Kompetente Heldin, relativ komplexe Handlung, elegantes Ende, Handlungsfäden bleiben offen.
Naja: Es wird sehr lange geschmachtet ("die Berührung seiner Hand, ich darf der Versuchung auf keinen Fall nachgeben, es darf nicht sein, bla"). Und wieso verlieben sich eigentlich diese Heldinnen in jedem Buch in denselben Mann, ritterlich, loyal, stark, kompetent, selbstbewusst, aber zurückhaltend und schweigsam, in der Vergangenheit ein dunkler Fleck auf seiner Ehre, aber es geschah für einen geheimen guten Zweck oder unverschuldet und auf jeden Fall ist er mindestens zehn Jahre älter. Da kann die Protagonistin noch so lang von weisen Frauen in der Kunst des Mordens ausgebildet worden sein, …
Das Cover tut dem Buch ein bisschen unrecht, es geht nicht nur um Romantik, sondern ziemlich ausführlich um Anne de Bretagne und die Unabhängigkeit der Bretagne im 15. Jahrhundert. Leider sind die historischen Details abgesehen davon dünn, die Leute reden und leben praktisch wie in der Gegenwart.
Gut: Kompetente Heldin, relativ komplexe Handlung, elegantes Ende, Handlungsfäden bleiben offen.
Naja: Es wird sehr lange geschmachtet ("die Berührung seiner Hand, ich darf der Versuchung auf keinen Fall nachgeben, es darf nicht sein, bla"). Und wieso verlieben sich eigentlich diese Heldinnen in jedem Buch in denselben Mann, ritterlich, loyal, stark, kompetent, selbstbewusst, aber zurückhaltend und schweigsam, in der Vergangenheit ein dunkler Fleck auf seiner Ehre, aber es geschah für einen geheimen guten Zweck oder unverschuldet und auf jeden Fall ist er mindestens zehn Jahre älter. Da kann die Protagonistin noch so lang von weisen Frauen in der Kunst des Mordens ausgebildet worden sein, es ist Feminismuswashing.
Bei der Gelegenheit wird mir noch mal klarer, wie viel interessanter es ist, wenn die Leute wie bei K.J. Charles schon auf Seite 30 zum ersten Mal Sex haben. Dann muss sich die Autorin nämlich was überlegen zum konkreten Zusammenleben dieser Figuren auf den folgenden 300 Seiten, mehr als nur "happily ever after".