Während das muslimische Granada fällt, fliehen ein schwuler Kartenmacher, der geheime Tunnel erscheinen lassen kann, und eine ehemalige Konkubine des Sultans vor der spanischen Inquisition. Eine schöne, von der Mythenwelt des Islams inspirierte magische Welt eröffnet sich ihnen, als sie sich auf die Suche nach der legendären Insel des Königs der Vögel machen.
Mochte die enge Freundschaft der beiden, die von Liebe und Eifersucht umeinander und über ihre jeweiligen Lover geprägt ist! Auch die Art wie Glaube thematisiert wurde, Vergebung, wie Feindschaft dargestellt wurde - die böse Inquisitorin war nicht das abstrakte Andere, sondern kam sich mit der Protagonistin immer mal wieder sehr nah menschlich, aber nie wurden ihre Taten verniedlicht.
Spoiler: Mir hat wenig gefallen, dass sich zuletzt die Böse als eine herausstellte, die besessen war; die einen Dämon für ihren Christengott hielt. Das war eine zu billige Lösung für mich.
Eine alte bisexuelle Frau, die vor ihren überfürsorglichen Töchtern und einem vom Tod bestimmten Altersheim flieht in eine neue Wohnung und dort den Todesschatten, der sie verfolgt, in ihren Staubsauger einsperrt. Wundervoll!
The novel takes place during the course of a single evening in an outdoor Lahore …
Review of 'The Reluctant Fundamentalist' on 'Goodreads'
No rating
Ein junger pakistanischer Mann versucht in Amerika bildungs- und jobmäßig durchzustarten, muss sich einerseits mit dem antimuslimischen Rasissmus nach 9/11 auseinandersetzen und andererseits mit seinem Crush, die in tiefer Trauer um ihren toten Freund ist.
Fand die asymmetrische Liebesbeziehung sehr nachvollziehbar (er bezeichnete es irgendwo als Dreiecksbeziehung mit ihr und dem toten Lover), aber wie der Protagonist mit ihr in körperlichen Situationen unging, war sehr unangenehm, es kam einfach nichts von ihr und er versuchte trotzdem mit ihr zu schlafen ... sehr befremdlich der Vergleich ihres Geschlechtsteils mit einer 'Wunde'. Da fass ich mir nur an den Kopf, wie man als Typ so schreiben kann.
Sehr gut war beschrieben, wie bedrohlich er auf weiße Amerikaner*innen wirkt und mit welcher Feindseligkeit und Angst dem Protagonisten begegnet wird, zB weil er darauf besteht, einen Bart zu tragen. Eingerahmt ist das Ganze als eine Erzählung an einen US-Amerikaner in Pakistan, der das ganze …
Ein junger pakistanischer Mann versucht in Amerika bildungs- und jobmäßig durchzustarten, muss sich einerseits mit dem antimuslimischen Rasissmus nach 9/11 auseinandersetzen und andererseits mit seinem Crush, die in tiefer Trauer um ihren toten Freund ist.
Fand die asymmetrische Liebesbeziehung sehr nachvollziehbar (er bezeichnete es irgendwo als Dreiecksbeziehung mit ihr und dem toten Lover), aber wie der Protagonist mit ihr in körperlichen Situationen unging, war sehr unangenehm, es kam einfach nichts von ihr und er versuchte trotzdem mit ihr zu schlafen ... sehr befremdlich der Vergleich ihres Geschlechtsteils mit einer 'Wunde'. Da fass ich mir nur an den Kopf, wie man als Typ so schreiben kann.
Sehr gut war beschrieben, wie bedrohlich er auf weiße Amerikaner*innen wirkt und mit welcher Feindseligkeit und Angst dem Protagonisten begegnet wird, zB weil er darauf besteht, einen Bart zu tragen. Eingerahmt ist das Ganze als eine Erzählung an einen US-Amerikaner in Pakistan, der das ganze Spektrum antimuslimischer Ressentiments ihm gegenüber zu zeigen scheint.
Dieses Buch hat seine Stärken. U.a. ist eines seiner größten Stärken die Bindung zwischen den beiden Stiefschwestern, die meiner Ansicht nach die eigentliche Liebesbeziehung und die wichtigste im Buch darstellt: Molly lebt als Halbwaise mit ihrem Vater, der Arzt ist, in dem kleinen Ort Hollingford, bekommt eine anstrengende Stiefmutter und kann sich erst durch die Solidarität der Stiefschwester, die dazukommt, wieder ein Stück Glück erhoffen. Diese Stiefschwester, Cynthia, ist wunderschön, hat immer gleich die Aufmerksamkeit aller Männer um sich und kann sich vor Heiratsanträgen nicht ,retten' - sehr zu ihrem Unglück, denn sie wird schon früh und durch Armut in eine Verlobung hineingetrieben. Molly und sie halten jedoch zusammen, gegen die Stiefmutter und gegen die Gerüchte, die sich rasant in der Kleinstadt verbreiten. Das Buch hat auch seine Schwächen, die größte davon leider, dass die Hauptperson Molly bis zum Schluss relativ ausdruckslos bleibt, langweilig und neben der sehr lebendigen und …
Dieses Buch hat seine Stärken. U.a. ist eines seiner größten Stärken die Bindung zwischen den beiden Stiefschwestern, die meiner Ansicht nach die eigentliche Liebesbeziehung und die wichtigste im Buch darstellt: Molly lebt als Halbwaise mit ihrem Vater, der Arzt ist, in dem kleinen Ort Hollingford, bekommt eine anstrengende Stiefmutter und kann sich erst durch die Solidarität der Stiefschwester, die dazukommt, wieder ein Stück Glück erhoffen. Diese Stiefschwester, Cynthia, ist wunderschön, hat immer gleich die Aufmerksamkeit aller Männer um sich und kann sich vor Heiratsanträgen nicht ,retten' - sehr zu ihrem Unglück, denn sie wird schon früh und durch Armut in eine Verlobung hineingetrieben. Molly und sie halten jedoch zusammen, gegen die Stiefmutter und gegen die Gerüchte, die sich rasant in der Kleinstadt verbreiten. Das Buch hat auch seine Schwächen, die größte davon leider, dass die Hauptperson Molly bis zum Schluss relativ ausdruckslos bleibt, langweilig und neben der sehr lebendigen und charismatischen Cynthia praktisch verschwindet. So liebt der junge Mann, auf den Molly es abgesehen hat, auch das ganze Buch lang nur Cynthia - und wie bei 'Fanny', Jane Austens Heldin von ,Mansfield Park', darf man sich erst ganz zum Schluss für Molly freuen - wobei ich mir zumindest nicht mehr klar war, für wen das eigentlich ein Gewinn ist, in die letzten zwei Kapitel noch ein ,Molly war der eigentliche Schatz' hineinzuquetschen. Glaubwürdig ist das nicht, zumal Molly in ihren Anlagen immer gleich bleibt: Moralisch integer und rein und zuletzt kommt noch das Glück eines ,Hübschergewordenseins', was die eigentliche Message ein bisschen verwäscht. Im Gegensatz zur starken Beziehung zwischen den Schwestern zeichnen sich die Männer im Buch durch größtenteils Abwesenheit aus: der Vater von Molly, der dauernd arbeitet und die Beziehung zu ihr vernachlässigt, der Geliebte, der zwei Jahre in Afrika verschwindet. In der Hinsicht ist es kein Wunder, dass die einzig wirkliche gefühlvolle Bindung im Buch zwischen den zwei Stiefschwestern passiert. So sagt Cynthia dann auch, dass sie Molly viel mehr liebt als ihren Fast-Verlobten ....
Review of 'Hexer Geralt 1: Der letzte Wunsch' on 'Goodreads'
No rating
Positiv und angenehm überrascht angesichts einem Image, das mir die Geschichte des Hexers als eine reine Dude-Story präsentierte (vermutlich durch Dudes). Dabei hat die Geschichte viel Humor, der Hexer viel Selbstironie und Mythen und Sagen werden mit einem Augenzwinkern in die Story eingebaut statt mit Gewichtigkeit und Ehrgefühl. Sexismus wird häufig thematisiert, auch Rassismusanalogien sind dabei, auch wenn diese darunter leiden, dass es echte Rassen gibt in diesem Buch. Die Charaktere wirken oft erst wie Klischees, entpuppen sich dann doch als ungewöhnlich. Ich mochte die kleinen Wortspiele, die es überall gab. Zum Beispiel der alte Mann, den Geralt im Gefängnis trifft und der beteuert, unschuldig dort zu sitzen. Da heißt es im Folgenden dann: 'Der alte Mann, der wegen Unschuld im Gefängnis saß' .... Ich bin mir nicht sicher, was ich über Yennefers 'Buckeligen'vergangenheit denken soll oder dass Geralt sie basically mit einem Wunsch an sich bindet. Anders als in …
Positiv und angenehm überrascht angesichts einem Image, das mir die Geschichte des Hexers als eine reine Dude-Story präsentierte (vermutlich durch Dudes). Dabei hat die Geschichte viel Humor, der Hexer viel Selbstironie und Mythen und Sagen werden mit einem Augenzwinkern in die Story eingebaut statt mit Gewichtigkeit und Ehrgefühl. Sexismus wird häufig thematisiert, auch Rassismusanalogien sind dabei, auch wenn diese darunter leiden, dass es echte Rassen gibt in diesem Buch. Die Charaktere wirken oft erst wie Klischees, entpuppen sich dann doch als ungewöhnlich. Ich mochte die kleinen Wortspiele, die es überall gab. Zum Beispiel der alte Mann, den Geralt im Gefängnis trifft und der beteuert, unschuldig dort zu sitzen. Da heißt es im Folgenden dann: 'Der alte Mann, der wegen Unschuld im Gefängnis saß' .... Ich bin mir nicht sicher, was ich über Yennefers 'Buckeligen'vergangenheit denken soll oder dass Geralt sie basically mit einem Wunsch an sich bindet. Anders als in der Serie fand ich es aber gut, dass Geralt ihre ursprüngliche Behinderung kennt und auch weiß, dass diese nur verborgen wird durch die Magie. Ich bin gespannt, ob das noch eine Entwicklung mit sich führt oder noch Thema wird in den folgenden Büchern.
Es geht viel um Sex, Gewalt, Prostitution. Es ist unerträglich zu lesen wie Männer hier über weite Strecken über Frauen reden, oder die erzählende Figur selbst über sie redet. Das Buch hat mir keine Freude gebracht und keine interessanten Entdeckungen. Alle 'Erkenntnisse' triefen nur so von geschlechtlicher Moral.
Was Freundschaft bedeutet, wenn die Gegenwart Feuer fängt.
In ihrem neuen Roman erzählt Shida Bazyar …
Review of 'Drei Kameradinnen' on 'Goodreads'
No rating
Es klingt wie ein Klischee: 'Diese Geschichte, die unter anderem über Rassismus redet, ist Fun', aber es trifft genau zu. Nicht weil es irgendwem etwas leichter macht - es kann sehr scharf werden. Aber weil in der Story die ganzen Unsicherheiten zur Sprache kommen, die Leute mit sich tragen, die sich tagtäglich mit Rassismus auseinandersetzen müssen und dagegen angehen wollen. Sind wir so sicher in dieser politischen Meinung wie wir sein wollen? Haben wir jemanden gerade vorverurteilt? Obsessen wir gerade zu stark über diesen Vorfall? War das rassistisch? Gerade die 'starke' Saya, die nicht aufhören kann, sich daran kaputtzumachen die Welt zu verbessern, hat in mir alle möglichen Erinnerungen an diese Fragen erweckt, an Frauen aus meiner Vergangenheit, die versuchten mit sehr viel Kampfgeist diese Unsicherheiten zu überspielen. Ich habe mich in alle drei Frauencharaktere extrem verliebt und v.a. die Auflösung (oder das Rätsel!) zu Hani am Schluss bricht mir …
Es klingt wie ein Klischee: 'Diese Geschichte, die unter anderem über Rassismus redet, ist Fun', aber es trifft genau zu. Nicht weil es irgendwem etwas leichter macht - es kann sehr scharf werden. Aber weil in der Story die ganzen Unsicherheiten zur Sprache kommen, die Leute mit sich tragen, die sich tagtäglich mit Rassismus auseinandersetzen müssen und dagegen angehen wollen. Sind wir so sicher in dieser politischen Meinung wie wir sein wollen? Haben wir jemanden gerade vorverurteilt? Obsessen wir gerade zu stark über diesen Vorfall? War das rassistisch? Gerade die 'starke' Saya, die nicht aufhören kann, sich daran kaputtzumachen die Welt zu verbessern, hat in mir alle möglichen Erinnerungen an diese Fragen erweckt, an Frauen aus meiner Vergangenheit, die versuchten mit sehr viel Kampfgeist diese Unsicherheiten zu überspielen. Ich habe mich in alle drei Frauencharaktere extrem verliebt und v.a. die Auflösung (oder das Rätsel!) zu Hani am Schluss bricht mir das Herz.
Tat mich am Anfang schwer, weil ich die Protagonistin zuerst gar nicht richtig wahrnahm zwischen all den Zitaten ~großer Literaten~. Nach einer Pause griff ich es wieder auf und ab der zweiten Hälfte wird ihre eigene Geschichte fester: die wichtige Beziehung zu einer langjährigen Freundin, die sich umgebracht hat, der Streit mit Bruder und Mutter, die Übersetzungswerke, die ihr Leben strukturieren und die sie gleichsam niemandem zeigen will. Das stetige Leben in Beirut, die Alltäglichkeit des Krieges, die Nachbarin, von derem Leben sie erfährt, weil sie ihrem Kaffeeklatsch lauscht und dieselbe, die sie rettet, als ein Unglück ihre Übersetzungen bedroht. Ich mochte das Ende sehr und verstand, dass es bei den ganzen Literaturquotes nicht nur darum ging, die Protagonistin interessanter zu machen, sondern in ihrer Einsamkeit ihre Verbundenheit mit anderen Einsamen zu zeigen. Schön!
A startling and profound exploration of how Jewish history is exploited to comfort the living. …
Review of 'People Love Dead Jews' on 'Goodreads'
No rating
Von jüdischen Friedhöfen, die zu Denkmälern gemacht werden, obwohl keine Juden in ihnen liegen, von der Fetischisierung des Mordes an Anne Frank, von jiddischer Literatur, die wütend ist und nicht harmonisch endet, von einer Religion, die seit der Zerstörung des Tempels in Jerusalem als 'virtual reality' stattfindet - dieses Buch ist wunderschön, überraschend und wirft wichtige Fragen auf.
Großartig, man schreibt eine Romantikserie mit 10 Couples und füllt dann zumindest das hier vorliegende Buch damit, dass diese zehn Couples ein und dasselbe Gespräch führen.