Peter73 reviewed Der Fänger im Roggen by J. D. Salinger
Zwischen Zynismus und Sehnsucht: Mein Streifzug mit Der Fänger im Roggen
5 stars
Als ich Der Fänger im Roggen von J. D. Salinger las, hatte ich nicht erwartet, mich so sehr mit einem jugendlichen Ausreißer zu identifizieren. Holden Caulfield, der Ich-Erzähler, ist wütend, verloren, gelangweilt – aber auch ehrlich, verletzlich und zutiefst menschlich. Ich habe gelacht, den Kopf geschüttelt, mich genervt gefühlt – und war am Ende berührt.
Die Geschichte begleitet Holden durch ein paar Tage in New York, nachdem er vom Internat fliegt. Klingt banal – ist es aber nicht. Denn was eigentlich passiert, spielt sich in seinem Inneren ab: seine Wut auf die „Verlogenen“, seine Angst vor dem Erwachsenwerden, seine Suche nach etwas Echtem in einer Welt voller Fassade.
Ich habe seine innere Zerrissenheit gespürt, besonders in den kleinen Momenten – wenn er über seine kleine Schwester Phoebe spricht oder einfach nur ziellos durch die Stadt streift. Diese Mischung aus Rebellion und kindlicher Sehnsucht hat mich mitgenommen.
Salingers Sprache ist schlicht, …
Als ich Der Fänger im Roggen von J. D. Salinger las, hatte ich nicht erwartet, mich so sehr mit einem jugendlichen Ausreißer zu identifizieren. Holden Caulfield, der Ich-Erzähler, ist wütend, verloren, gelangweilt – aber auch ehrlich, verletzlich und zutiefst menschlich. Ich habe gelacht, den Kopf geschüttelt, mich genervt gefühlt – und war am Ende berührt.
Die Geschichte begleitet Holden durch ein paar Tage in New York, nachdem er vom Internat fliegt. Klingt banal – ist es aber nicht. Denn was eigentlich passiert, spielt sich in seinem Inneren ab: seine Wut auf die „Verlogenen“, seine Angst vor dem Erwachsenwerden, seine Suche nach etwas Echtem in einer Welt voller Fassade.
Ich habe seine innere Zerrissenheit gespürt, besonders in den kleinen Momenten – wenn er über seine kleine Schwester Phoebe spricht oder einfach nur ziellos durch die Stadt streift. Diese Mischung aus Rebellion und kindlicher Sehnsucht hat mich mitgenommen.
Salingers Sprache ist schlicht, aber messerscharf. Holden redet, wie er denkt – sprunghaft, zynisch, aber nie unecht. Und genau das macht das Buch so kraftvoll.
Der Fänger im Roggen ist keine Heldengeschichte. Es ist ein stiller Schrei nach Halt, nach Ehrlichkeit, nach Bedeutung. Ich habe das Buch zu einer Zeit gelesen, in der ich selbst vieles hinterfragte – und vielleicht war es genau deshalb so wirksam. Holden hat mich nicht belehrt. Er hat mir einen Spiegel vorgehalten.